Neuer Intel-Chipsatz für Laptops

Intel stellt eine spezielle "Mobile"-Ausführung des i815E-Chipsatz für Laptops unter dem Namen i815EM vor.

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Intel stellt unter dem Namen i815EM eine spezielle "Mobile"-Ausführung des i815E-Chipsatzes für Laptops vor. Wie alle Mitglieder der i8xx-Familie setzt Intel beim i815EM auf eine Hub-Struktur. Der 82815EM Graphics and Memory Controller Hub (GMCH) entspricht dem, was man früher eine "Northbridge" nannte: Er verbindet den Hauptprozessor, den Arbeitsspeicher und die Southbridge, die bei Intels i8xx-Chipsätzen ja Input/Output Controller Hub (ICH) heißt, miteinander.

Der GMCH2-M, wie Intel den Baustein 82815EM auch nennt, hat dabei noch einige Besonderheiten: Wie der GMCH des i815-Desktop-Chipsatzes bietet er sowohl einen integrierten Grafikchip als auch einen AGP-Anschluss, der alternativ nutzbar ist. An das AGP-Interface kann man auch 4 MByte Display-Cache anschließen, womit sich die Verarbeitung von 3D-Grafik beschleunigen lässt.

Etwas verwunderlich ist, dass der GMCH2-M nur PC100-Speichermodule unterstützt. Allerdings gibt es Intels Mobile-Prozessoren ebenfalls ausschließlich zum Betrieb mit 100 MHz Frontside-Bustakt; auch die in Laptops üblichen SO-DIMMs (Small Outline Dual Inline Memory Modules) sind hauptsächlich mit PC100-SDRAM bestückt.

Der GMCH2-M bietet außer dem normalen Grafikausgang über einen 230-MHz-RAMDAC auch einen digitalen Ausgang für die Bildsignale. Hier lässt sich der 82807AA Video Controller Hub (VCH) anschließen, der direkt ein TFT-Display ansteuern kann. Zusätzlich kann man über einen TV-Encoder einen Fernsehanschluss oder über einen DVI-Transmitter eine Buchse für externe Flachbildschirme realisieren.

Der ICH2-M-Baustein 82801BAM ist eng mit dem vom i815E-Chipsatz bekannten ICH2 verwandt. Er ist über das 266 MByte/s schnelle Hub-Link-Interface mit dem GMCH2-M verbunden und bindet den PCI-Bus an den Chipsatz an. Anders als die hochintegrierten Southbridges der Intel-Konkurrenten ALi oder VIA kann man PS/2-, serielle oder paralle Ports nicht direkt an den ICH2-M anschließen – vielmehr ist ein separater, so genannter Super-I/O-Baustein erforderlich, der über die Low-Pin-Count-Schnittstelle (LPC) an den ICH2-M andockt.

Um EIDE-Geräte kümmert sich der ICH2-M selbst, er beherrscht den Ultra-ATA/100-Modus. Zwei USB-Controller und zwei Hubs bieten bis zu vier USB-Ports. Ein integrierter Media Access Controller (MAC) lässt sich mit wenigen externen Bauelementen (PHY) zum Netzwerkadapter ausbauen; eine AC-97-Schnittstelle sorgt für Anschluss von CODECs für Soft-Sound- und -Modem-Funktionen.

Die wesentlichen Unterschiede zum normalen ICH2 betreffen die integrierte Speed-Step-Logik zur Steuerung der gleichnamigen Stromsparfunktionen der Mobile-Pentium-III-CPUs sowie die Möglichkeit, die Taktfrequenz des PCI-Bus dynamisch zu verändern.

Wie bei den i8xx-Chipsätzen üblich benötigt der i815EM anstelle eines BIOS-Flash-Chips einen so genannten Firmware-Hub (FWH), der ebenfalls über die LPC-Schnittstelle an den ICH2-M angeschlossen ist. Diesen FWH gibt es in 4-MBit- und 8-MBit-Ausführung als 82802AB und 82802AC.

Den Stromverbrauch des GMCH-2 gibt Intel nicht im Detail an; lediglich für den ICH2-M mit maximal 2 Watt und den VCH mit 0,5 Watt sind Daten verfügbar. GMCH2-M, ICH2-M und VCH arbeiten mit 1,8 Volt Corespannung und 3,3 Volt auf den I/O-Kreisen. Als Preis für den kompletten Chipsatz nennt Intel 47,50 US-Dollar bei Abnahme von 1000 Stück. (ciw)