Neuer österreichischer Mobilfunker für Auslandsgespräche
Ein neuer Mobilfunkanbieter namens eety wirbt um Kunden, die häufig ins Ausland mobiltelefonieren und SMS senden.
Ein neuer Mobilfunkanbieter namens eety drängt auf den österreichischen Markt. Mit dem Slogan "Günstig mobil nach Hause telefonieren!" umwirbt das in der Szene genannte Unternehmen, das heise online vorab über eine geplante Hotline-Nummer erreichen konnte, Kunden, die häufig ins Ausland mobiltelefonieren und SMS senden. Offizielle Informationen über eety gibt es noch nicht, doch bereits diese Woche sollen SIM-Karten mit der bislang ungenutzten Vorwahl 0681 an Händler ausgeliefert werden. SMS werden in alle erreichbaren Netze der Welt bloß 9 Cent kosten.
Bezahlt wird im Voraus (Prepaid), eine Grundgebühr fällt nicht an. Abgerechnet wird im 60/30-Takt, also ist auch bei kürzeren Gesprächen mindestens eine Minute voll zu bezahlen. Die genauen Gesprächstarife sind noch nicht durchgesickert. Erste Hinweise deuten auf 9 Cent pro Minute in die Fest- und Mobilnetze Serbiens, Bosnien und Herzegowinas sowie der Türkei. Andere Quellen sprechen von Auslandstelefonaten ab 21 Cent. Bei bisherigen Prepaid-Angeboten sucht man Auslandstarife unter 50 Cent pro Minute vergeblich.
Geschäftsführer von eety ist Karl Reisacher. Der ehemalige Prokurist der One Bank dürfte sich in das Mobilfunknetz seines früheren Arbeitgebers eingemietet haben. Im One-Netz sind bereits der MVNO Tele2UTA, der Reseller eTel und die One-Tochter Yesss unterwegs.
Da der Großteil der Mobilfunk-Nutzer bei der Wahl des Anbieters nicht auf Auslandstarife achtet, langen die etablierten Anbieter gerade dort kräftig zu. Mehr als ein Viertel aller österreichischen Handyuser hat zu Hause kein Festnetztelefon mehr. Dieser Anteil dürfte unter jenen zehn Prozent der Einwohner, die regelmäßig ins Ausland telefonieren, noch höher liegen. Als Folge wächst der Markt für Call-Through-Dienste und Callshops rasant.
Bereits vor einiger Zeit hatte ein Wiener Callshop-Betreiber ein spezielles Call-Through-Produkt mit eTel-SIM-Karten lanciert. Die Vertragsgestaltung mit Grundgebühr dürfte jedoch nicht zu der bisweilen ungenügenden Bonität in der Zielgruppe gepasst haben. Über Erfolge dieser Offerte wurde nichts bekannt. (Daniel AJ Sokolov) (hps)
