Neues LindowsOS verfügbar
Lindows.com hat eine neue Vorabversion seines Linux-basierten Alternativbetriebssystems fertig.
Mit LindowsOS 2.0 legt Lindows.com eine zweite Vorabversion seines Betriebssystems vor, das auf Linux aufbaut und ersten Ankündigungen nach auch Windows-Programme ausführen können sollte. Inzwischen hört sich die Selbstdarstellung aber bescheidener an. Lindows.com positioniert das System mehr als Windows-Alternative denn als vollwertigen -Ersatz. Entsprechend klingt auch die Liste der Neuerungen eher so, als kämen sie aus Redmond: Die neue Version bringt eine aufgeräumte und verschönerte Bedienoberfläche, ein Vielfaches an Druckertreibern und vereinfachte Netzwerkzugriffe. Weitere Details erklären die Entwickler auf der Lindows-Web-Site. Die erste "fertige" Version soll als Lindows 3.0 noch dieses Jahr erhältlich sein.
Anders als die Basis, nämlich Linux, vermuten ließe, ist LindowsOS keinesfalls gratis zu haben. Lindows.com verlangt 99 US-Dollar als Gebühr, um als so genannter "Insider" in den Genuss der Vorabversionen per Download zu kommen. Entsprechend kritisch beäugen die Verfechter freier Software die Entwicklung: Lindows liegt nicht nur im Clinch mit den Debian- und Wine-Entwicklern, deren unter GPL stehende Software Lindows.com in sein Produkt einbaut, sondern auch mit der Free Software Foundation. Quelltexte will der Hersteller erst bei Fertigstellung seines Betriebssystems herausrücken. Die Fürsprecher freier Software sehen darin einen klaren Verstoß gegen ihr Lizenzmodell.
Aber auch der weltgrößte Software-Konzern aus Redmond hat Lindows.com auf dem Kieker. Microsoft ist allerdings in mehreren Gerichtsverfahren baden gegangen, in dem die Anwälte versuchten, Lindows.com untersagen zu lassen, den Namen LindowsOS für sein Produkt zu verwenden. Nicht allein der Name dürfte Microsoft ärgern: Lindows.com gelang es, mit WalMart einen großen US-amerikanischen Händler dazu zu bringen, sein Betriebssystem als Alternative zu Windows anzubieten -- der Preis, den Lindows.com auf seiner Web-Site für eine solche "OEM-Lizenz" nennt, nämlich 500 US-Dollar pro Monat, dürfte den Redmondern ein Dorn im Auge sein. (ps)