Niedriger Stromverbrauch steht beim "100-Dollar-Laptop" im Vordergrund

Das Projekt One Laptop per Child hat die Hardware-Spezifikationen des Notebook vorgestellt, das vor allem für Schulkinder in Entwicklungsländern gedacht ist.

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Der "100-Dollar-Laptop" des Projekts One Laptop per Child (OLPC) wird mit einem Prozessor AMD Geode GX2-533@1.1W mit 400 MHz Taktfrequenz ausgerüstet. Das geht aus den Hardware-Spezifikationen hervor, die im OLPC-Wiki veröffentlicht wurden. Dort sind auch seit kurzem Bilder eines ersten funktionsfähigen Prototyps zu sehen. Weitere Komponenten des Geräts sind 128 MByte DRAM, LinuxBIOS und 512 MByte NAND-Flash-ROM, der anstelle einer Festplatte als Massenspeicher eingesetzt wird. Das 7,5-Zoll-Dual-Mode-TFT-Display bietet eine Auflösung von 1200 × 900 Pixel. Es kann in einem Schwarz-Weiß- und einem Farb-Modus darstellen.

Für die WLAN-Verbindung kommt der Chip Marvell 83W8388 zum Einsatz. Außerdem verfügt das Gerät über integrierte Stereo-Lautsprecher und ein Mikrofon. Für die Energie sorgen NiMH-Akkus. Das Projekt hat sich für NiMH entschieden, da bei diesen im Gegensatz zu LiIon-Akkus keine Sicherheitsprobleme zu berücksichtigen seien. Außerdem könne die knappe Energie in den Gegenden, für die das Notebook gedacht ist, beim Aufladen von NiMH-Akkus sorgfältiger genutzt werden, heißt es in der Beschreibung der Alleinstellungsmerkmale des OLPC.

Besonders die Energieversorgung sei im Laptop-Konzept berücksichtigt worden, weil die Kinder, die das Gerät später gebrauchen sollen, meist in Entwicklungsländern leben und dort in unterversorgten Gebieten. Oft finde der Unterricht auch nicht in einem Schulgebäude, sondern unter freiem Himmel statt. Daher sei ein niedriger Stromverbrauch und ein geeignetes Display kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Auf die in ersten Entwürfen vorgesehene Handkurbel zum Aufladen des Akkus wurde verzichtet, da die Technik nicht geeignet sei. Derzeit würden andere Wege erprobt, zum Beispiel die Stromerzeugung per Pedal.

Bislang sind drei Generationen des OLPC anvisiert. Die erste soll Anfang kommenden Jahres erhältlich sein. Die zweite im Laufe des Jahres 2007 werde mit einem neueren AMD-Prozessor und WLAN-Chip ausgerüstet. Auch werde aus Gründen des geringeren Energieverbrauchs erwogen, E-Ink-Technik anstelle von LC-Displays einzusetzen, wenn die Technik für einen passablen Preis zu haben sei. Das Projekt berücksichtigt bei den Entwürfen auch Produkte, die noch nicht auf den Markt gekommen sind und will ein Programm initiieren, bei dem die Open-Source-Gemeinde frühzeitig Zugang zu den Hardware-Spezifikationen für die Treiber-Entwicklung bekommt.

Siehe zum Thema auch: (anw)