Nintendo schreibt erstmals rote Zahlen

Die Spielkonsole GameCube lief nicht so gut -- nur durch massive Preissenkungen konnte Nintendo in den letzten Wochen die Absatzzahlen erhöhen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Nintendo hat erstmals in seiner Firmengeschichte rote Zahlen geschrieben -- wie bereits vor den jüngsten GameCube-Preissenkungen erwartet. Der Hersteller der Spielkonsolen GameBoy und GameCube verzeichnete in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres einen Fehlbetrag von 2,89 Milliarden Yen (22,8 Millionen Euro). Der GameCube habe sich schlechter als erwartet verkauft, teilte das Unternehmen mit. Darüber hinaus drückte der starke Yen die Geschäfte. Ein Jahr zuvor hatte Nintendo noch 19 Milliarden Yen (150 Millionen Euro) verdient. Der Umsatz allerdings stieg um 1,6 Prozent auf 211,4 Milliarden Yen (1,7 Milliarden Euro), blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück.

Erst in den letzten Wochen vor der Vorstellung der Bilanzen hatte Nintendo den Preis seiner GameCube-Konsole in Europa, den USA und Japan deutlich gesenkt. Damit wollte sich Nintendo im Vorweihnachtsgeschäft besser gegen die Konkurrenten Sony mit der Playstation 2 und Microsoft mit der Xbox positionieren -- was nach Angaben von Nintendo vorerst auch gelang. So habe man den Marktanteil in Europa auf 25 Prozent steigern können, in Deutschland sogar auf 35 Prozent. In den USA reklamierte Nintendo sogar nach der Preissenkung erst einmal die Marktführerschaft für den GameCube.

"Der GameCube hat sich nach der Preissenkung gut verkauft, und Nintendo ist in einer besseren Position als Microsoft, da der GameCube unter den jüngeren Kids populärer ist", kommentierte Kota Nakako, Analyst bei JP Morgan Securities, gegenüber dpa die weiteren Aussichten von Nintendo. Für das gesamte Geschäftsjahr bekräftigte das japanische Traditionsunternehmen am Donnerstag seine Prognosen, bis zum Jahresschluss weltweit 6 Millionen GameCubes und 20 Millionen GameBoy Advance zu verkaufen. Ob dies gelingt, dabei wollen natürlich Sony und Microsoft noch ein gewichtiges Wörtchen mitreden: Microsoft senkte bereits den Xbox-Preis in Japan und will auch hierzulande etwa mit Spiele-Bundles punkten, Sony feiert die eigenen Playstation-2-Erfolge in Deutschland und möchte diese mit neuen Netzwerkspielen und Bundles befördern. (jk)