Nintendos Gamecube mit schnellerer Gekko-Engine (Update)

Vor der offiziellen Nintendo-Pressekonferenz auf der E3 in Los Angeles sind Details über die endgültige Spezifikation des Gamecube durchgesickert.

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Von
  • Daniel Lüders

Auf der Electronic Entertainment Expo in Los Angeles hat Nintendo den offiziellen Starttermin des Gamecube in den USA bekanntgeben. Der Spielwürfel soll am 5. November, also genau drei Tage vor Microsofts X-Box in die Regale kommen. In Europa müssen sich die Spieler bis zum Frühjahr 2002 gedulden.

Noch bevor Nintendo die neue Spielemaschine der Presse vorstellen konnte, sind erste Informationen über die endgültigen Spezifikationen durchgesickert. Demnach soll das Herz der Konsole, die PowerPC-Variante Gekko von IBM, nun doch höher als erwartet getaktet werden. Mit 485 MHz liegt sie immerhin 80 MHz über dem vorher angenommenen Wert. Stattdessen soll der Grafikchip Flipper, der von der ATI-Tochter ArtX hergestellt wird, jetzt nur noch mit 162 statt 202,5 MHz betrieben werden. Der Chip wird voraussichtlich zwischen 6 und 12 Millionen Polygone pro Sekunde verarbeiten können. Damit liegt er zumindest hinter den Werten der Emotion-Engine von Sonys Playstation 2, den Sony mit einem Höchstwert von 75 Millionen Polygonen angibt.

Nintendo setzt dafür voll auf Speicherbandbreite und geringe Latenzzeiten. Der Grafikchip besitzt 3 MByte On-Chip-RAM, von denen 2 MByte für den Frame- und Z-Buffer und 1 MB für S3TC-komprimierte Texturen vorgesehen sind. Die Bandbreite für Texturen soll bis zu 10,4 GB pro Sekunde betragen. Die insgesamt 40 MB Hauptspeicher teilen sich in 24 MB MoSys 1-Transistor SRAM und 16 MB SDRAM auf. Der Hauptspeicher soll einen Datendurchsatz von 2,6 GByte pro Sekunde bieten.

Mit Grafikeffekten wurde nicht gegeizt: Unter anderem sollen bei einer Farbtiefe von 24 Bit Nebeleffekte, Subpixel Antialiasing, acht Hardware-Lichter, Alpha Bending, Multi-Texturing, Bump-Mapping, Environment Mapping, Mip-Mapping und anisotrophe Textur-Filterung geboten werden. Der Ton wird von einem 81 MHz schnellen Macronix-Soundchip mit 16-Bit-DSP erzeugt. Der Baustein soll mit 48 KHz Abtastrate ausgestattet werden und 64 Soundkanäle gleichzeitig wiedergeben können. Zur Kodierung/Dekodierung wird der ADPCM-Codec verwendet.

Als Massenspeicher kommt ein optisches Laufwerk von Matsushita zum Einsatz. Auf die drei Inch großen Medien sollen etwa 1,5 GB Daten passen. Über zwei serielle Schnittstellen, einen parallelen Port sowie zwei Memory-Card-Slots wird man das Gerät mit zusätzlicher Hardware ausstatten können. Des Weiteren lassen sich vier Gamecontroller an den Würfel anschließen. Ein eingebautes Modem oder eine Netzwerkkarte ist im Gegensatz zu Microsofts X-Box nicht vorgesehen. Allerdings will Nintendo ein externes Modem anbieten.

Ebenso sollen auf der E3 bereits erste Spiele für den Gamecube vorgestellt werden. Ein Preis steht bis dato noch nicht fest, Insider rechnen jedoch mit rund 200 US-Dollar. (dal)