Nissan: Roboter beruhigen Babys im Kindersitz beim Autofahren

Plüschige Roboter sollen Eltern dabei helfen, ihre Babys beim Autofahren im Kindersitz zu beruhigen und zu bespaßen.

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(Bild: Nissan Motors (Screenshot))

Lesezeit: 3 Min.

Der Automobilhersteller Nissan Motors hat zusammen mit dem Babyartikelhersteller Akachan Honpo eine Kombination aus zwei Robotern entwickelt, die Kleinkinder im Auge behalten, wenn sie im Kindersitz auf der Rückbank sitzen. Die Roboter beobachten das Kind nicht nur, sondern können auch mit ihm spielen und auf sie aufpassen.

Eltern können ihre Kleinkinder während der Autofahrt nicht beobachten, besonders, wenn der Kindersitz rückwärts zur Fahrtrichtung auf der Rückbank angebracht ist, was in Japan vorkommt. Das erschwert die Kommunikation zwischen Elternteil und Kind. Das Baby lässt sich so nur schwierig trösten und präventiv vom Quengeln und Weinen abhalten, wenn es unpässlich sein sollte. Eine Umfrage in Japan habe gezeigt, dass 60 Prozent der Eltern mindestens ein- oder zweimal pro Woche alleine mit ihren Kleinkindern im Auto fahren. Mehr als 80 Prozent gaben dabei an, dass sie dann ihre Kinder nicht trösten oder betreuen können, wenn sie weinen sollten.

Das Iruyo getaufte System soll das verhindern, sind sich Nissan und Akachan Honpo sicher. Das System besteht aus zwei plüschigen Robotern, die einem niedlichen monsterartigen Wesen nachempfunden sind, die es in Rot, Weiß und Rosé gibt. Die rote Farbe wurde gewählt, weil Forscher herausgefunden haben, dass sie bei einem Baby die höchste Aufmerksamkeit erregt. Die Roboter können noch durch Accessoires individualisiert werden, etwa durch eine Brille oder Mütze.

Der größere Roboter sitzt hinten auf der Rückbank so, dass er vom Baby gesehen werden kann. Der kleine Roboter wird am Armaturenbrett befestigt und ist auf eines der Elternteile im Auto ausgerichtet.

Beide Roboter sind mit allerlei Sensoren ausgestattet, sodass sie die Mimik der Eltern und der Babys erkennen können. Diese wird auf die beiden Roboter wechselseitig übertragen und teilweise in Gestik umgesetzt. Dadurch ist eine nonverbale Kommunikation in beide Richtungen möglich. So können die Eltern etwa sehen, wenn die Kinder schlafen, denn dann schließt der Roboter am Armaturenbrett seine Augen.

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Der Roboter am Armaturenbrett reagiert auch auf Sprachbefehle wie "Ich bin da", "Singen wir ein Lied" und "Kuckuck". Der Roboter auf der Rückbank führt dann entsprechende Gesten aus, die vom Kleinkind wahrgenommen und als beruhigend empfunden werden sollen.

Studien der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Kitasato University mit dem System ergaben, dass 90 Prozent der Babys sich von Iruyo ablenken ließen, während sie im Autositz saßen. Bei über der Hälfte von ihnen verbesserte sich die allgemeine Stimmung.

Noch handelt es sich bei den beiden Iruyo-Robotern um ein Konzept. Einen Plan, das System auf den Markt zu bringen, gäbe es momentan nicht. Die Roboter sollen zunächst noch weiter mit Studien begleitet werden.

(olb)