Nobelpreis für Chemie für die Entdeckung von Quantenpunkten

Drei Wissenschaftler bekommen den diesjährigen Chemie-Nobelpreis für ihre Verdienste in der Nanotechnologie.

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Übergeben wird der Nobelpreis am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel.

(Bild: nobelprize.org)

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Der diesjährige Chemie-Nobelpreis geht an Moungi Bawanedi, Louis Brus und Alexei Jekimow für fundamentale Arbeiten in der Nanotechnologie durch die Entdeckung und Entwicklung von Quantenpunkten. Das hat die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften bekannt gegeben. Der Preis ist mit insgesamt umgerechnet knapp 950.000 Euro dotiert.

Der US-amerikanische Chemiker Moungi Bawendi arbeitet am Massachusetts Institute of Technology (MIT), der US-Amerikaner Louis E. Brus ist Professor für Physik und Chemie an der Columbia University und der russische Physiker Alexei Jekimow ist für Nanocrystals Technology Inc. in New York tätig.

Die Akademie beschreibt Quantenpunkte als Nanopartikel, die so klein sind, dass ihre Größe ihre Eigenschaften bestimmen. Sie werden in QLED-Displays und LED-Lampen verwendet und könnten Chirurgen helfen, Tumorgewebe zu entfernen.

"Physiker wussten schon lange, dass theoretisch größenabhängige Quanteneffekte in Nanopartikeln auftreten können, aber nur wenige Menschen glaubten, dass dieses Wissen in die Praxis umgesetzt werden könnte", schreibt die Akademie. Dazu hätten die drei neuen Chemie-Preisträger beigetragen.

Jekimow sei es in den frühen 1980er-Jahren gelungen, größenabhängige Quanteneffekte in farbigem Glas zu erzeugen. Die Farbe wurde mit Nanopartikeln aus Kupferchlorid erzeugt und Jekimow zeigte, dass die Partikelgröße die Farbe des Glases durch Quanteneffekte beeinflusste.

Brus hat ein paar Jahre später kolloidale Halbleiter-Nanokristalle entdeckt und 1993 revolutionierte Bawendi die chemische Produktion von Quantenpunkten. Diese hohe Qualität sei notwendig gewesen, damit sie angewendet werden konnten.

Der Chemie-Nobelpreis 2022 ging an Carolyn Bertozzi, Morten Meldal und Barry Sharpless für ihre Arbeit an Methoden zum zielgerichteten Aufbau von Biomolekülen. Der Preis wird seit 1901 verliehen. Bis 2022 haben ihn 189 Personen erhalten.

(anw)