Noch mehr virtuelle Bürocomputer von IBM

Neben dem Konzept des "Virtualized Hosted Client", das vor allem auf Windows-Arbeitsplätze zielt, hat IBM auch noch eine für andere Betriebssysteme offene Virtualisierungslösung im Angebot.

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Virtuelle Arbeitsplatzrechner bieten in manchen Anwendungsfällen und Branchen deutliche Vorteile im Vergleich zum traditionellen "Fat Client", dem typischen Bürocomputer: Auf den Schreibtischen der Mitarbeiter stehen einheitliche, preiswerte, lüfter- und festplattenlose Thin Clients, über die sie sich mit virtuellen Maschinen verbinden, die auf (Blade-)Servern im Rechenzentrum laufen. So wird es auch möglich, einen kontinuierlich verfügbaren, gegen Diebstahl und unbefugten Zugriff abgesicherten PC etwa vom Notebook oder dem Tele-Arbeitsplatz aus zu nutzen – potenziell genügt dazu sogar ein PDA.

Vor wenigen Wochen hat IBM mit dem Virtualized Hosted Client (VHC) ein Konzept zur Windows-Bürocomputer-Virtualisierung auf Blade-Servern vorgestellt, das ab 2006 verfügbar sein soll. In Europa, Afrika und dem nahen Osten (EMEA) ist aber bereits eine andere PC-Virtualisierungs-Lösung namens Virtual Client Concept (VCC) zu haben, die sich etwa auch für Linux-Arbeitsplätze eignet. In vielen einzelnen Punkten ähneln sich VHC- und VCC-Ansatz: In beiden Fällen läuft der persönliche virtuelle Bürorechner in einer virtuellen Maschine auf einem Blade-Server, statt einer separaten Festplatte für jeden PC steht Speicherplatz auf einem zentralen, abgesicherten Storage-Subsystem zur Verfügung. Über Thin-Clients und das Firmen-Netz verbinden sich die Anwender mit ihrem Rechner. Eine Management-Software (bei VCC: ein Virtual Client Manager/VCM) kümmert sich um die Benutzerverwaltung, die Steuerung der virtuellen Maschinen und die Verbindung zwischen Terminal und virtuellem Client.

Während das für Windows-Bürorechner optimierte VHC-System aber auf VMWare (Infrastructure) und Citrix Presentation Server (mit Application Isolation) setzt, könnte VCC stattdessen auch mit Linux und Xen auskommen. Auch beim Transferprotokoll zwischen Thin Client (oder einem anderen Anwender-Terminal) und virtuellem PC bietet VCC mehr Flexibilität. Es soll sogar möglich sein, ein einzelnes Terminal gleichzeitig mit mehreren laufenden virtuellen Maschinen zu verbinden. Durch solche Eigenschaften eignet sich VCC eher für heterogene IT-Strukturen als VHC. Das VCC ist bereits seit Anfang des Jahres verfügbar und auch laut IBM auch schon im Einsatz. (ciw)