Notebook-Nachfrage bleibt stark und beflügelt Intel

Intels Quartalsumsatz liegt 1,1 Milliarden Dollar über der eigenen Prognose, doch der Gewinn sinkt um 41 Prozent. Die Notebook-Verkaufszahlen brechen Rekorde.

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(Bild: Alexander Tolstykh/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer
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Intel hat im ersten Quartal dieses Jahres nur minimal niedrigere Umsätze als im Vorjahr eingefahren, liegt aufgrund anhaltend hoher PC-Nachfrage aber deutlich über den eigenen Erwartungen. Der Quartalsgewinn ist gegenüber 2020 trotzdem stark zurückgegangen. Für das Gesamtjahr 2021 hebt Intel seine Umsatzprognose etwas an, erwartet im zweiten Quartal aber niedrigeren Umsatz als letztes Jahr.

Noch im Januar hatte Intel für das erste Quartal 2021 einen Umsatzrückgang auf 18,6 Milliarden US-Dollar befürchtet. Es sind dann doch 19,7 Milliarden Dollar (aktuell umgerechnet 16,4 Milliarden Euro) geworden. Somit liegt der Umsatz ein Prozent unter dem Vergleichsquartal des Vorjahres mit damals starkem Xeon-Absatz, wie das Unternehmen bekannt gab. Der Betriebsgewinn ist dagegen um 47 Prozent auf 3,7 Milliarden Dollar gefallen. Der Nettogewinn im ersten Quartal 2021 ist um 41 Prozent auf 3,4 Milliarden Dollar gesunken.

Intels PC-Bereich mit den Desktop- und Notebook-Prozessoren sorgt weiterhin für den größten Anteil am Umsatz und konnte gegenüber 2020 um acht Prozent zulegen. Die Desktop-Verkaufszahlen gingen im Jahresvergleich zwar etwas zurück, gegenüber dem vierten Quartal 2020 sogar um 19 Prozent, doch konnten die Notebook-Verkäufe deutlich zulegen.

Intel hat im ersten Quartal 54 Prozent mehr Notebook-Produkte verkauft als letztes Jahr, wenngleich bei um 23 Prozent niedrigeren durchschnittlichen Verkaufspreisen. Das spiegelt den Markttrend zu günstigen Chromebooks wider.

Intels zweitgrößte Abteilung, die Data Center Group mit professionellen Produkten unter anderem für Rechenzentren, verzeichnet im ersten Quartal einen Umsatzrückgang um 20 Prozent. Dabei sanken sowohl die Verkaufszahlen (um 13 Prozent) als auch die durchschnittlichen Verkaufspreise (um 14 Prozent).

Positiv fällt die Tochter Mobileye ins Gewicht, die optische Erkennungssysteme für Fahrzeuge anbietet. Mobileye hat im ersten Quartal einen Umsatzanstieg von 48 Prozent verbucht, nachdem sie im Vorquartal schon 39 Prozent mehr Umsatz erzielen konnte. Die israelische Tochterfirma ist mit einem Quartalsumsatz von 377 Millionen US-Dollar die kleinste ausgewiesene Konzerneinheit. Für Mobileye bedeutet dieser Quartalsumsatz einen Rekord.

Für das laufende Quartal erwartet Intel Umsatz in Höhe von 18,9 Milliarden Dollar. Das wären vier Prozent weniger als im Vergleichsquartal 2020. Damals konnte der Konzern 19,7 Milliarden Dollar Umsatz erzielen. Für das gesamte Jahr 2021 hebt Intel seine Umsatzprognose um eine halbe Milliarde Dollar an. Damit würde Intel wieder das Umsatzniveau des letzten Jahres erreichen.

Obwohl die Finanzergebnisse besser ausgefallen sind als erwartet, ging Intels Aktienkurs im nachbörslichen Handel einige Prozentpunkte zurück. Die niedrigeren Umsätze im Rechenzentrumsbereich haben offenbar institutionelle Anleger enttäuscht. Insgesamt ist Intels Aktienkurs seit Oktober letzten Jahres um mehr als 40 Prozent gestiegen.

(fds)