Nvidia führt nForce-600-Mainboard-Chipsätze ein

Die neue nForce-600-Familie für Intel-CPUs ersetzt eine erst kürzlich eingeführte Chipsatzfamilie – der neue 680a SLI hingegen erweitert das Angebot und ermöglicht den Aufbau von Systemen der von AMD angekündigten 4x4-Architektur.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Parallel zur heute eingeführten achten 3D-Grafikchip-Generation hat Nvidia die neue Chipsatzfamilie nForce 600 vorgestellt. Drei der vier neuen Mainboard-Chips eignen sich für Intel-Prozessoren und lösen eine erst kürzlich eingeführte Chipsatzfamilie schon wieder ab; hinzu kommt ein neuer Chipsatz für AMD-Prozessoren, mit dem sich Systeme der 4x4-Architektur aufbauen lassen.

Das Trio für Intel-CPUs besteht aus 680i SLI, 650 SLI und 650i Ultra – alle drei setzen sich aus zwei Bausteinen zusammen. Der 680i SLI bindet zwei PEG-Slots mit den bei PEG vorgesehenen sechzehn PCIe-Lanes an. Zusätzlich gelingt ein dritter, über acht PCIe-Lanes angebundener PEG-Slot. So sollen sich etwa zwei Grafikkarten mittels SLI zur Leistungssteigerung koppeln lassen, während eine im x8-Slot eingesetzte dritte Grafikkarte die Berechnung von Physik-Effekten übernehmen kann. Zudem bringt der Chipsatz sechs SATA-II-Ports und zwei Gigabit-Ethernet-MACs (Media Access Controller) mit.

Hinzu kommen für Overclocker interessante Funktionen wie die Unterstützung von Enhanced Performance Profiles (EPP) zum automatischen Übertakten von Speichermodulen. Beim Speicher legt Nvidia mit einem Dual-Channel-Speichercontroller für maximal DDR2-1200 (600 MHz) vor – derzeit ist DDR2-800 (PC2-6400, 400 MHz) gängig. DDR2-1200 ist aber nicht spezifiziert und dürfte diese Ehre durch den im nächsten Jahr beginnenden Übergang auf DDR3 wohl auch nicht mehr erfahren. Mit einer Frontsidebus-Taktfrequenz von maximal 333,3 MHz (FSB1333) ist Nvidia ebenfalls der Spezifikation voraus – Intel stellt bisher Desktop-PC-Prozessoren mit maximal FSB1066 (266,6 MHz) her.

Nvidia-Referenzboard mit nForce 680i SLI [Klicken für vergrößerte Ansicht]

Die kleineren Chipsatz-Varianten müssen auf die Overclocker-Features verzichten. Der 650 SLI kann zwei PEG-Slots beim Tandembetrieb zweier Grafikkarten nur mit jeweils acht PCIe-Lanes anbinden. Der 650 Ultra bietet erst gar nicht die Möglichkeit zur Grafikartenkopplung. Zusammen mit dem 680i SLI lösen die drei die erst Mitte des Jahres eingeführte nForce-500-Familie für Intel-CPUs ab – abgesehen von einem Asus-Board nutzte sowieso keines der im deutschsprachigen Raum erhältlichen Mainboards Chips der Baureihe.

Mainboards mit den neuen nForce-Chips sollen in Kürze erhältlich sein – neben Biostar und Elitegroup (ECS) wollen auch einige bisher mehr im Markt für Grafikkarten bekannte Hersteller wie BFG, EVGA, und XFX ein von Nvidia aufgelegtes Referenzdesign mit dem 680i SLI vertreiben, das sich sowohl mit als auch ohne Chipsatz-Lüfter betreiben lassen soll. Eigenentwicklungen von bekannten Board-Herstellern wie Abit, Asus, Gigabyte, MSI und Co. dürften im Dezember in den Handel kommen.

Zudem gab Nvidia einige Vorabinformationen zum 680a SLI für AMD-Prozessoren frei. Dabei handelt es sich praktisch um den gleichen Chips, der sich beim 680i SLI für I/O-Aufgaben und die mit acht und sechzehn PCIe-Lanes angebundenen PEG-Slots kümmert. Bei der 4x4-Architektur sollen zwei dieser Chips über HyperTransport-Links direkt mit einem der beiden Dual-Core-Prozessoren verbunden werden. Das führt zu einer wahren Anschlussvielfalt: Neben zwei über sechzehn und zwei über acht PCIe-Lanes angebundenen PEG-Slots sind 12 SATA-Ports, 20 USB-2.0-Anschlüsse und vier Gigabit-Ethernet-Controller möglich. (thl)