Nvidia stellt GeForce-9000-Chipsätze für Intel-Prozessoren vor

Die Mainboard-Chipsätze GeForce 9300 und 9400 versprechen die 3D-Leistung einer Einsteiger-Grafikkarte. Wahlweise kann der integrierte Grafikkern auch als Coprozessor und Physikbeschleuniger dienen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 32 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.

Bisher besaßen Nvidias grafikfähige Mainboard-Chipsätze für Intel-Prozessoren nur einen Speicherkanal sowie DirectX-9-Grafik und konkurrierten daher mit Intels Billig-Chipsätzen G31 und G33. In den neuen GeForce 9300 und GeForce 9400 integriert Nvidia einen vollwertigen DirectX-10-Grafikkern mit 16 Shader-Einheiten sowie zwei Speicherkanäle für DDR2- oder DDR3-Speicher.

Beide Varianten bestehen aus einem einzelnen Chip mit Codenamen MCP7A und unterscheiden sich nur bei den Taktfrequenzen des Grafikkerns. Der GeForce 9400 arbeitet mit 580 MHz Chip- und 1400 MHz Shader-Takt, während der GeForce 9300 mit 450 MHz (Chip) und 1200 MHz (Shader) auskommen muss. Mit LGA775-Prozessoren kommunizieren die beiden Chipsätze maximal mit FSB1333.

Die GeForce-9000-Chipsätze integrieren alle Funktionen in einen Chip.

Die 3D-Performance soll ungefähr auf dem Niveau der Grafikkarten GeForce 8400 GS und 8500 GT liegen; damit wären die Chipsätze deutlich leistungsfähiger als die GMA-X4500HD-Einheit des Intel G45. Für aktuelle Spiele in üblicher SXGA-Auflösung (1280 × 1024 Pixel) dürfte die Leistung aber nicht ausreichen. Die integrierte Videoeinheit PureVideo HD übernimmt die Berechnung sämtlicher Decoderstufen von HD-Inhalten und entlastet den Prozessor auch bei der Wiedergabe von Blu-ray-Medien mit zwei Videoströmen. Die Bildausgabe ist über Dual-Link-DVI, VGA, DisplayPort und HDMI möglich.

Wie die vor einem knappen halben Jahr vorgestellten Nvidia-Chipsätze für AMD-CPUs unterstützt die GeForce-9000-Serie die Hybrid-SLI-Funktion GeForce Boost, welche die 3D-Performance mit einer gekoppelten GeForce 8400 GS beziehungsweise 8500 GT erhöht. Die Umsetzung des Stromspar-Features HybridPower, bei der eine zusätzlich gesteckte Grafikkarte im Desktop-Betrieb abschaltet und die sparsamere Chipsatzgrafik übernimmt, überlässt Nvidia bei den neuen Chipsätzen den Mainboard-Herstellern.

Neu bei den GeForce-9400- und -9300-Chipsätzen ist hingegen die Fähigkeit, die Grafikeinheit über CUDA als Coprozessor zu nutzen. Eine erste Anwendung dafür ist Hybrid PhysX: In 3D-Spielen mit Nvidias Physik-Engine PhysX übernimmt eine Nvidia-Grafikkarte im PEG-Slot die Bilddarstellung, während die Chipsatzgrafik die Physikeffekte berechnet.

Das Asus P5N7A-VM bietet mit Dual-Link-DVI, DisplayPort, HDMI und VGA vier verschiedene Monitoranschlüsse.

Die übrigen Merkmale entsprechen der üblichen Ausstattung moderner Chipsätze. So stellen die beiden mGPUs der GeForce-9-Serie jeweils einen PCIe-2.0-Slot mit 16 Lanes, vier PCIe-x1-Steckplätze und einen herkömmlichen PCI-Bus für bis zu fünf Geräte bereit. Festplattenverbünde lassen sich an den sechs SATA-Anschlüssen in den RAID-Modi 0, 1, 10 und 5 betreiben. Gigabit-LAN, HD-Soundeinheit und 12 USB-Ports komplettieren die Ausstattung.

Mainboards mit den neuen GeForce-Chipsatzen sind unter anderem von Asus, Evga, Gigabyte, Elitegroup, Foxconn und MSI geplant und sollen in Kürze erhältlich sein. Das Asus P5N7A-VM mit GeForce-9300-Chipsatz haben bereits einige Händler für knapp unter 100 Euro in ihren Preislisten. (chh)