Office-Bug: Microsoft ignoriert unter macOS Sonoma regionale Einstellungen

Wer seinen Sonoma-Mac etwa in der Sprache Englisch betreibt, gleichzeitig aber deutsche Zahlenwerte haben möchte, hat in Office ein Problem. Es gibt Abhilfe.

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(Bild: IB Photography/Shutterstock.com)

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Nicht wenige deutsche User verwenden ihren Mac in US-englischer Spracheinstellung. Das war bislang auch gar kein Problem: Man konnte die Region parallel auf Deutschland setzen, um dann weiterhin das korrekte Einheitensystem (metrisch), das korrekte Datum, die korrekte Währung und insbesondere die korrekte Zahlschreibweise (etwa "1.234.567,89" statt "1,234,567.89") zu verwenden. Das Problem: Mit Einführung von macOS 14 alias Sonoma im letzten Herbst hat Apple die Art, wie das System die Regioneinstellung schreibt, verändert – und einige Softwareanbieter haben das dazugehörige Memo offenbar nicht erhalten. Neben kleineren Herstellern ist insbesondere Microsoft betroffen – wer beispielsweise Excel nutzt, wird zur Weißglut getrieben.

Der Bug ist auch bereits – seit Monaten – gemeldet, doch ein Fix steht noch aus. Entsprechend öffnen sich Dokumente aus macOS 13 und früher bei dieser Konfiguration in Excel unter Sonoma plötzlich mit den falschen Zahldarstellungen. Das hat zwar zunächst keine negativen Auswirkungen, da eine Umrechnung stattfindet. Allerdings muss man von nun an alle Zahlen und Daten in der US-englischen Variante eingeben, außer man baut sich Spezialformate und Währungen. Microsoft ignoriert die Regioneinstellung von Sonoma vollständig, stattdessen wird nur die Spracheinstellung (hier bekanntlich U.S.-Englisch) verwendet.

Selbst das Umstellen der einzelnen App auf Deutsch, wie in den macOS-Systemeinstellungen möglich, hilft nichts, auch dann bleiben die Werte "amerikanisch". Einzige Abhilfe zunächst: Das System in der Region ebenfalls auf "Vereinigte Staaten" umstellen und Werte wie Datum oder Zahlschreibweise händisch anpassen. Ideal ist das allerdings nicht, weil dann wiederum in anderen Apps (beispielsweise beim beliebten Kalender Fantastical) womöglich eine fehlerhafte Anzeige (etwa beim Datum) auftaucht.

Wie sich herausstellt, änderte Apple in macOS 14 die Art, wie die Region gespeichert wird. Apps sollen diese eigentlich über die zuständige API auslesen und nicht mehr über den Bereich "AppleLocale" in .GlobalPreferences, doch genau den liest Microsoft weiterhin aus. Dort ist nun allerdings, wenn man im Terminal defaults read .GlobalPreferences AppleLocale eingibt, nur noch "en_US" zu lesen – und nicht etwa, wie es notwendig wäre, "en_DE".

Auch mit den aktuellen Office-Versionen und macOS 14.4, das am Freitag erschienen war, ist hier bislang keine Lösung in Sicht. Deshalb muss man händisch ran, wie schlaue Menschen im MacRumors-Forum entdeckt haben. Zunächst wird Office geschlossen. Dann begibt man sich ins Terminal und tippt defaults write .GlobalPreferences AppleLocale en_DE ein. Beim nächsten Start von Excel werden die Regioneinstellungen (solange sie in den Systemeinstellungen dann auf Deutschland gesetzt sind) endlich angenommen. Das "_DE" kann übrigens auch ein "_NL" oder ein "_AT" sein, je nach Region, die man gerne hätte. Ob und wann Microsoft den Bug behebt und man diesen Workaround nicht mehr benötigt, ist nicht bekannt.

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(bsc)