Online-Rollenspiel "Everquest" kommt für PlayStation 2

Sony will sein erfolgreiches PC-Online-Rollenspiel für die PlayStation 2 konvertieren und von Spielern monatliche Gebühren kassieren.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 160 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Online-Spiele sollen nach Bekunden der Hersteller die Zukunft der Videospielkonsolen bestimmen. Nun soll das erfolgreichste PC-Online-Rollenspiel Everquest von Sony Online Entertainment auf die PlayStation 2 konvertiert werden. "Everquest Online Adventure" soll im Frühjahr 2003 in den USA auf den Markt kommen. Sony hofft, dort zehn Prozent der neun Millionen PS2-Besitzer zu erreichen. Diese müssen nicht nur einmalig für den Kauf des Spiels, sondern darüber hinaus auch monatliche Gebühren zahlen. Bei der PC-Version des Spiels zahlen derzeit 420.000 Spieler monatlich je 13 US-Dollar und bescheren so dem Hersteller fortlaufende Einnahmen.

Für die Konsole muss das Spiel jedoch deutlich überarbeitet werden. Ein Großteil der Attraktivität von Online-Spielen besteht in der Möglichkeit, mit anderen Spielern zu chatten. Dies ist auf einer Konsole ohne zusätzliche Eingabegeräte wie Tastatur oder Headset nicht so ohne weiteres möglich. Sony Online Entertainment will deshalb das Interface von Everquest modifizieren, sodass Einsteiger leichter damit zurechtkommen und zumindest rudimentäre Sprachbefehle per Menü auswählen können. Die zum Spiel notwendige Hardware, bestehend aus einer Festplatte und Ethernet-Anschluss, soll bereits ab August in den USA zu kaufen sein.

Everquest ist jedoch nicht das erste Online-Spiel für die PS2. Bereits im nächsten Monat soll die Online-Version von "Final Fantasy" von Square in Japan an den Start gehen. Sony hatte dort den Start seines Online-Dienstes, der eigentlich für den 1. April geplant war, mangels geeigneter Pläne für die Online-Angebote verschoben. Für die USA ist Final Fantasy Online ebenfalls für Frühjahr nächsten Jahres geplant. In Europa ist die Situation durch die vielen unterschiedlichen Telefongesellschaften, Online-Tarife und Normen um einiges komplizierter, sodass Sony hier für jedes einzelne Land Verhandlungen mit den jeweils führenden Telefongesellschaften und Online-Providern führen muss.

Die in Entwicklung befindliche PlayStation 3 will Sony nicht nur von Haus aus online-fähig machen, sondern über eine Variante des "Distributed Computing", dem so genannten "Grid Computing", die Hardware und Software vernetzen. Laut Shin'ichi Okamoto, Chief Technical Officer von Sony Computer Entertainment, soll es dadurch möglich sein, die Rechenleistung gegenüber der PlayStation 2 zu vertausendfachen, ohne -- wie es nach seiner Interpretation von Moores Gesetz nötig sei -- dafür zwanzig Jahre zu warten. (hag)