"Open Source Solaris" soll zum Jahresende starten

Mit der Open-Source-Initiative zum kommenden Betriebssystem Solaris 10 will Sun wieder in den Mittelpunkt des Interesses von Progammierern rücken.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 177 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die von Sun-Präsident Jonathan Schwartz unlängst geäußerten Open-Source-Pläne zum kommenden Betriebssystem Solaris 10 nehmen Konturen an: Parallel zum Release von Solaris 10 gegen Jahresende soll ein Open-Source-Projekt starten, an dem sich Sun-Entwickler, Partner von Sun sowie freie Programmierer beteiligen könnten, erklärte Suns Vize-Präsident Mark McClain am Montag gegenüber Analysten und Pressevertretern in Burlington, Massachusetts. Mit der Open-Source-Initiative -- Sun-intern "Open Source Solaris" genannt -- werde das Unternehmen wieder in den Mittelpunkt des Interesses von Programmierern rücken: "Wir haben unser Ziel, als Innovationsführer auch in der Entwicklergemeinde aktiv zu sein, zuletzt ein wenig aus den Augen verloren", gestand McClain ein.

Um zu verhindern, dass Solaris nach der Source-Code-Veröffentlichung womöglich in verschiedene inkompatible Versionen zerfällt, ist der Betriebssystemkern von Solaris 10 vorgegeben und wird lediglich durch Erweiterungen im Rahmen des Open-Source-Projekts ergänzt. Dazu will Sun nach eigenen Angaben sowohl den Quellcode als auch die Binärcodes veröffentlichen. Davon ausgeschlossen bleiben allerdings alle Bereiche, in denen Code von Fremdanbietern (Gerätetreiber etwa) integriert ist. Bei der Zusammenarbeit mit externen Entwicklern will sich der Server- und Unix-Spezialist an den Open-Source-Modellen von Apple (Darwin) und Red Hat (Fedora) orientieren. Weitere Details sollen nach Klärung der rechtlichen Rahmenbedingungen bekannt gegeben werden.

Für das Solaris-10-Betriebssystem hat Sun unter anderem Linux-Binärkompatibiliät durch das Projekt Janus und ein neues 128-Bit-Dateisystem angekündigt. Das Dynamic File System (DFS) soll laut Sun das einzige "selbstheilende und selbstverwaltende" Dateisystem sein, das der Markt derzeit hergibt. Und mittels der N1-Grid-Container-Technik können Anwender virtuelle Umgebungen aufbauen, also Systempartitionierungen unter Solaris nutzen. (pmz)