Sun verspricht Solaris als Open Source

Der Server-Spezialist will Quellcode des hauseigenen Unix-Derivats freigeben -- allerdings wolle man die Zersplitterung in diverse Distributionen wie bei Linux vermeiden.

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Von
  • Jürgen Kuri

Ganz unerfahren ist Sun mit Open Source ja nicht, stellte man doch bereits im Jahr 2000 die Ausgangsversion des Office-Pakets StarOffice unter die Open-Source-Lizenz GPL und hat mittlerweile mit dem Java Desktop System eine eigene Version von Linux im Angebot. Nun bestätigte der Server- und Unix-Spezialist auch offiziell, dass das hauseigene Unix-Derivat Solaris ebenfalls in die Open Source gehen soll -- ohne allerdings Details über den Zeitrahmen, die Lizenzierungsart und den Umfang des Solaris-Codes zu nennen, der freigegeben werden soll.

Gegenüber diversen US-Medien bestätigte Sun-Sprecher Russ Castronovo jedenfalls Bemerkungen, die sein Chef, Sun-COO und -Präsident Jonathan Schwartz, auf dem SunNetwork Launch fallen ließ. Eine Open-Source-Version von Solaris sei bereits in Arbeit, meinte Castronovo. Schwartz wiederum verwies auf die Erfahrungen, die Sun mit Java gemacht habe: Java würde nicht existieren, wenn nur Sun es unterstütze, man sei dabei auch auf das Feedback der Entwickler- und Anwendergemeinschaft angewiesen. Von Sun bislang offerierte Source-Lizenzen wie die Community Source License werden aber beispielsweise von der Free Software Foundation (FSF) keineswegs als freie oder Open-Source-Lizenzen anerkannt.

Bei seiner Ankündigung konnte sich Schwartz einen erneuten Seitenhieb auf Red Hat nicht verkneifen und kritisierte, dass der Linux-Distributor verschiedene Vorgehensweisen vermische -- es gebe einen Unterschied zwischen offenen Standards und offenen Quelltexten. Gerade Red Hat bringe die beiden Konzepte durcheinander, was sehr gefährlich sei. Sun wolle vermeiden, dass bei Solaris wie bei Linux verschiedene Distributionen entstünden, die Anwendungs-Inkompatibilitäten mit sich brächten, betonte Schwartz. (jk)