Oracle 12c: Datenbanken im Container

Mit der für 2013 angekündigten Version 12c seiner Datenbank will Oracle Container einführen, in denen sich mehrere Datenbankinstanzen betreiben lassen. Ziel ist eine bessere Ressourcennutzung, aber Details sind bislang Mangelware.

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Von
  • Christian Kirsch

Auf seiner Open-World-Konferenz kündigte Oracle die nächstse Version seiner Datenbank an. Sie soll die schon vom Applikationsserver WebLogic und dem Enterprise Pack für Eclipse vorgegebene Nummer 12c tragen. Zentrale Neuerung sind "Pluggable Databases", die in einem Container laufen und sich externe Prozesses sowie Hardware-Ressourcen teilen.

Die Details dieser Technik blieben in den Vorträgen unklar. Im Wesentlichen scheint es darum zu gehen, den Administrationsaufwand zu verringern und Hardware besser auszunutzen. Die einzelnen Datenbankserver oder -instanzen bleiben innerhalb des Containers voneinander abgeschirmt, nutzen jedoch dieselbe Hardware. Auch Prozesse wie der Process Monitor (PMON) gibt es nur einmal für alle Datenbanken.

Updates und Patches werden nur noch auf den Container angewendet und wirken sich automatisch auf die darin enthaltenen Datenbanken aus. Ob diese Technik Änderungen bei der Lizenzierung zur Folge hat, sagte Oracle nicht.

Weitere Neuerungen trug der durch die Website Ask Tom bekannte Thomas Kyte vor, ohne Folien mit Details zu zeigen. Entwicklern kündigte er eine neue Funktion zum automatischen Erzeugen von Primärschlüsseln an, die komfortable sei als die bisherige SEQUENCE. Die Inspiration dazu könnte von MySQL gekommen sein, bei dem seit den frühesten Tagen das Attribut auto_increment eine Spalte mit so einem synthetischen, automatisch hochgezählten Schlüssel füllt. So soll auch die "Identity Column" funktionieren.

Ebenfalls von MySQL inspiriert sein könnte die Einführung einer LIMIT-Klausel, die das häppchenweise Anzeigen von Ergebnismengen ermöglicht. Das sei, so Kyte, eine der von Anwendern am meisten geforderten Funktionen gewesen. Die maximale Größe für die Datentypen VARCHAR2, NVARCHAR2 und RAW wächst in Oracle 12c auf 32 KByte, was nach einem internen Oracle-Dokument den Umstieg von Konkurrenzprodukten erleichtern soll.

Ausführungspläne kann der Optimizer in Zukunft während der Laufzeit anpassen, wenn sie sich als ungeeignet erweisen. Außerdem sollen bessere Statistiken die Ausführungspläne verbessern. Kyte nannte in diesem Zusammenhang "hybride Histogramme".

Bei temporären Tabellen erzeugt Oracle keine dauerhaften Undo-Logs mehr, sondern speichert diese Informationen mit diesen Tabellen. Dadurch verschwinden sie beim Ende der Session automatisch und nehmen keinen Platz mehr in den normalen Undo-Logs weg.

Bei redigierten Daten bekommt ein Anwender nur einen Teil der Informationen oder einen Default-Wert zu sehen.

Mehr Sicherheit soll das "Redigieren" von Datensätzen bringen. Dafür legt der Administrator Regeln, die etwa den Tag und Monat des Geburtstags durch einen beliebigen Wert ersetzen, wenn nur das Jahr relevant ist, oder die Anwendung bekommt von einer Kreditkartennummer nur die letzten vier Ziffern zu sehen. Diese Regeln lassen sich abhängig vom Benutzer, der Anwendung, der IP-Adresse und weiteren Kriterien definieren. (ck)