Oracle-Chef schwört auf seine Bilanzen

Larry Ellison ist einer der ersten, die der US-Börsenaufsicht eine eidesstattliche Erklärung für die Korrektheit ihrer Bilanzen zuschicken.

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Larry Ellison hält für seine Firma die Hand ins Feuer. Der Oracle-CEO ist fest davon überzeugt, dass die der US-Börsenaufsicht SEC elektronisch gemeldeten Bilanzen für das vergangene Geschäftsjahr, das am 31. Mai endete, korrekt sind. Er und sein Finanzchef Jeff Henley schickten der SEC ein Fax mit einer eidesstattlichen Erklärung. Damit gehört Oracle zu den ersten Unternehmen, die eine solche Erklärung abgegeben haben.

Der konkrete Anlass für diese Aktion ist nicht etwa der Verdacht auf Bilanzfälschung bei Oracle. Die US-Börsenaufsicht verlangt von CEOs und Finanzchefs der Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 1,2 Milliarden US-Dollar bis zum 14. August eine Erklärung, dass die Zahlenkolonnen nach bestem Wissen und Gewissen richtig aufgestellt wurden. Insgesamt sind davon in den USA 947 Unternehmen betroffen, wie die SEC bekannt gibt. Auch Qualcomm und Electronic Data Systems sind der Aufforderung bereits nachgekommen.

Sollte sich trotz der Beteuerungen herausstellen, dass die Bilanzen frisiert wurden, drohen den Firmen- und Finanzchefs Haftstrafen von bis zu zehn Jahren. Die Frist wurde vor kurzem auf Initiative des US-Präsidenten George W. Bush heraufgesetzt. Hintergrund sind die in jüngster Zeit gehäuft auftretenden Bilanzskandale. Was als vertrauensbildende Maßnahme gedacht ist, hat Oracle an der New Yorker Technologiebörse Nasdaq offenbar noch nicht gefruchtet. Dort rutschte das Oracle-Papier heute bislang um 1,9 Prozent auf 9,68 US-Dollar ab. (anw)