Patente: Deutschland fällt in vierter Industrie-Revolution zurück

In absoluten Zahlen wächst in Deutschland die Zahl der Patente zu 5G-, IoT-, Big-Data- und KI-Technik. In Relation zu anderen Ländern fällt es aber zurück.

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Wachstum der Patente im Bereich "vierte industrielle Revolution" in den USA (US), Europa, Japan (JP), China (CN) und Südkorea (KR).

(Bild: EPA)

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Von
  • dpa

Während die technische Entwicklung zur vierten industriellen Revolution (4IR) an Geschwindigkeit zunimmt, verliert Deutschland an Boden. Zu diesem Schluss kommt das Europäische Patentamt (EPA) in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie. Zwar meldet Deutschland nach wie vor mehr Patente in diesem Feld an als jedes andere europäische Land, im internationalen Vergleich fällt die Bundesrepublik aber zurück.

Das internationale Patentaufkommen ist in den Bereichen Internet der Dinge, Big Data, künstliche Intelligenz sowie 5G in den vergangenen Jahren rapide gestiegen, von 2010 bis 2018 im Schnitt um 20 Prozent pro Jahr. Das ist fünfmal so schnell wie im Durchschnitt über alle Technologiefelder hinweg, geht aus der EPA-Studie hervor.

Von den fast 40.000 im Jahr 2018 angemeldeten internationalen Patentfamilien aus dem Bereich stammten 2051 aus Deutschland. Das ist fast jede dritte aus Europa, weltweit reicht es für Platz 5 hinter den USA mit 11.927, Japan (6679), China (6307) und Korea mit 4370. Mit einem Wachstum von knapp 15 Prozent pro Jahr liegt Deutschland deutlich hinter den USA, Südkorea und China.

Das patentstärkste deutsche Unternehmen Siemens lag zwischen 2000 und 2009 mit einem Anteil von 1,8 Prozent am Patentaufkommen weltweit auf Rang vier. Bei den Anmeldungen zwischen 2010 und 2018 reicht es noch für den 18. Platz und 0,8 Prozent des Aufkommens – obwohl auch beim Münchner Konzern die Zahl der angemeldeten Patentfamilien deutlich gestiegen ist.

(anw)