Pentax K-3 II: Ricohs K-3-Nachfolgerin mit Sensor-Shift-Technik

Ricoh hat das Nachfolgemodell seines APS-C-DSLR-Flaggschiffs angekündigt. Die Neuerungen: Schnellerer Autofokus, integriertes GPS und "Pixel Shift Resolution"-Technik a la Olympus.

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Pentax K-3 II: Ricoh bringt Nachfolgerin für die K3-DSLR
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Jobst-H. Kehrhahn

Eins vor, eins zurück, eins nach links, eins nach rechts: Pentax' neue APS-C-Flaggschiff-DSLR K-3 II nutzt jetzt Sensor-Shift-Technik, um fehlende Farbinformation zu ermitteln. Dazu verschiebt die Nachfolgerin der K-3 den Sensor um jeweils einen Pixel und errechnet aus den vier Einzelaufnahmen das fertige Gesamtbild. Auch Olympus nutzt eine ähnliche "Wackel-Technik", verwendet sie aber, um aus einem 16 Megapixel-Bild ein 40-Megapixel-Foto auszurechnen.

Pentax K-3 II (7 Bilder)

(Bild: Pentax)

Der Hintergrund: Viele Digitalkameras – auch die K-3 II – arbeiten mit einem sogenannten Bayer-Pattern, um für jedes Sensorpixel Farb- beziehungsweise Helligkeitsinformation zu ermitteln. Dieses CFA (Bayer color filter array) erinnert im Aufbau an ein Schachbrett und besteht aus sich regelmäßig wiederholenden 2x2-Zellen, die aus nebeneinanderliegenden roten, grünen und blauen Farbfilter-Pixeln aufgebaut sind.

Die Funktionsweise der "Pixel Shift Resolution"-Technik

(Bild: Ricoh/Pentax)

Jedes dieser Pixel liefert normalerweise nur einen einzigen gemessenen Farbwert, die anderen beiden müssen aus Nachbarpixeln gemittelt werden. Die Folge: Eine tendenziell schlechtere Farbwiedergabe. Ricohs "Pixel Shift Resolution"-Technik, die nun erstmals in der K-3 II zum Einsatz kommt, soll dieses Manko beheben. Alle 24,35 Megapixel würden durch sie "bildwirksam", schreibt Ricoh. Dies habe "eine deutlich bessere Schärfen- und Farbwiedergabe sowie ein geringeres Bildrauschen zur Folge." Ob diese Technik freihändig funktioniert oder ob man vom Stativ aus arbeiten muss, geht aus der Pressemeldung allerdings nicht hervor.

Wie bereits die K-3 (Preisentwicklung im heise Preisvergleich) arbeitet in der K-3 II ebenfalls ein Bildstabilisator: Gyrosensoren am Bildsensor erkennen horizontale, vertikale sowie in die Tiefe gehende Verschiebungen und gleichen sie durch Gegenbewegungen des Sensors aus. Dies biete eine Verwacklungssicherheit von bis zu 4,5 Lichtwerten, schreibt Ricoh. Dabei sei die Erkennung von Kameraschwenks neu bei der K-3 II: Mitzieher würde sie automatisch erkennen, ohne das der Sensor diese ausgleichen wolle.

Eine weitere Neuerung der K-3 II ist die nun integrierte GPS-Einheit, die den in der K-3 eingebauten Blitz verdrängt hat. Sie biete neben einem elektronischen Kompass Funktionen zur Ansicht und Aufzeichnung der Geodaten von Bildern sowie die Möglichkeit, komplette Touren aufzuzeichnen. Besonders interessant für Astrofotografen dürfte die bereits in der K-3 vorhandene "Astrotracer-Funktion" sein: Hierbei wird bei Aufnahmen des Nachthimmels der bewegliche Sensor parallel zur Erdrotation bewegt, wodurch Sterne nicht als Striche, sondern als Punkte abgebildet werden. In der K-3 war zur Nutzung dieser Funktion noch ein separates GPS-Modul notwendig.

Die K-3 II soll ab Ende Mai 2015 erhältlich sein. Das Gehäuse kostet dann knapp 1000 Euro.

  • 24 Megapixel APS-C-CMOS-Sensor (23,6 x 15,6 mm)
  • neues SAFOX XI-Autofokusmodul
  • Bildstabilisierung mit Verwacklungskompensation bis zu 4,5 LW und Erkennen von Kameraschwenks
  • Integrierte GPS-Technik
  • Belichtungsmessung mit 86.000 Pixeln
  • Moiré-Kompensation durch Tiefpassfilter-Simulation
  • Aufnahmefrequenz 8,3 Bilder pro Sekunde mit einer Kapazität von 60 JPEG-oder 22 RAW-Aufnahmen
  • Videofunktionen mit manueller Belichtungssteuerung
  • 3,2 Zoll Display
  • wetter- und staubfest durch 92 Dichtungen

(keh)