Pfizer will mit AWS Medikamentenentwicklung beschleunigen

Entwicklung und Herstellung von Medikamenten soll schnell und sicher erfolgen. Dazu will der Pharmakonzern Pfizer Amazon Web Services nutzen.

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(Bild: RossHelen / Shutterstock.com)

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Der US-Pharmakonzern Pfizer will Amazon Web Services (AWS) dazu benutzen, um Cloud-basierte Anwendungen zu entwickeln, die die Entwicklung, Herstellung und Verteilung neuer Medikamente im Rahmen von Tests klinischer Studien beschleunigen sollen, wie Pfizer am Donnerstag mitteilte. Dabei arbeite der Pharmakonzern eng in der gemeinsamen neu geschaffenen Initiative "Pfizer Amazon Collaboration Team" (PACT) mit Amazon zusammen.

Konkret beschäftigt sich PACT damit, wie die Cloud-Funktionen von Amazon in Bereichen wie Analyse, maschinelles Lernen, Datenverarbeitung, Speicherung, Sicherheit und Cloud Data Warehousing für die Labore, klinische Produktion und in den klinischen Lieferketten eingesetzt werden können.

Derzeit entwickeln die Unternehmen einen Prototyp, um mithilfe maschinellen Lernens Anomalien in Datenpunkten für die kontinuierliche klinische Herstellung von Medikamenten zu ermitteln. Die Modelle für maschinelles Lernen im bisherigen Prototypen seien bereits in der Lage, frühzeitig Alarme auszugeben, heißt es von Pfizer. Dabei seien nur wenige False-positive-Alarme aufgetreten. Damit ist es möglich, Probleme in Geräten und Sensoren im Fertigungsprozess schnell zu erkennen, den Wartungsbedarf vorherzusagen und mögliche Ausfallzeiten der Geräte zu verringern.

Zusätzlich arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Pfizer zusammen mit AWS-Fachleuten daran, wie aus bereits vorhanden Dokumenten zur Arzneimittelentwicklung nützliche Daten extrahiert und ausgewertet werden können. Die Dokumente enthalten unter anderem Daten im Zusammenhang mit synthetischen chemischen Verfahren, Rezepten, analytischen Tests und Methodenentwicklungen sowie klinischer Herstellung und Chargenprotokollen. Von den extrahierten Informationen aus den großen Datenmengen erhofft sich Pfizer, wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung neuer oder die Wiederverwendung bereits bestehender Medikamente gewinnen zu können. Hier befinde sich ein Prototypensystem in Entwicklung, das automatisch Daten extrahieren, aufnehmen und verarbeiten kann, um Planungen von Laborexperimenten zu unterstützen.

"Pfizers Ziel mit AWS ist es, die Prozesse zur Entdeckung und Entwicklung von Medikamenten so zu beschleunigen, dass sich letztlich die Erfahrungen der Patienten verbessern und neue Therapien auf den Markt gebracht werden können", sagt Andrew McKillop, Vizepräsident für Pharmawissenschaften, weltweite Forschung und Entwicklung bei Pfizer, der selbst Mediziner ist.

(olb)