Gewerkschaft der Polizei: Tempolimit wird oft nicht ernstgenommen

Die Polizei hält von Blitzermarathons wenig. Sie plädiert für eine generell höhere Kontrolldichte und drastisch angehobene Bußgelder.

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Tacho Kia Picanto

(Bild: Clemens Gleich)

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  • dpa

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hält den sogenannten Blitzermarathon für wenig geeignet in den Bestrebungen, die Zahl der Raser-Unfälle zu verringern. "Eine zeitlich begrenzte Geschwindigkeitsmessung führt zwangsläufig nicht zu nachhaltigen Veränderungen im Fahrverhalten", sagte der GdP-Vizevorsitzende Michael Mertens der Nachrichtenagentur dpa. "Trotz der Ankündigung breit angelegter Kontrollen zeigt sich, dass viele Verkehrsteilnehmer Geschwindigkeitslimits generell nicht ernst genug nehmen."

Nach Ansicht Mertens' ist das Risiko, mit hohem Tempo am Steuer erwischt zu werden, außerhalb der laufenden Schwerpunktkontrollen viel zu gering. "Dazu kommt, dass Vielfahrer stationäre, kommunale Blitzer natürlich kennen und wenig später wieder aufs Gas treten", sagte der Gewerkschafter. "Zweitens fahren wir hierzulande noch immer in einem Bußgeld-Discountland." In anderen Ländern sei zu schnelles Fahren deutlich teurer. "Solange sich das nicht ändert, werden viele Temposünder ihre Strafe mit einem Achselzucken hinnehmen."

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Seit dieser Woche laufen in zehn Bundesländern gezielte Geschwindigkeitskontrollen. Sie beteiligen sich damit an der europaweiten Verkehrsaktion "Speedmarathon". Schwerpunkttag ist der heutige Freitag. Dann wollen laut ADAC Polizisten auch in Bayern, Hamburg und Hessen Raser aus dem Verkehr ziehen. Nach Ansicht der GdP verdeutlicht die Aktion zugleich das Dilemma, in dem die polizeiliche Verkehrsüberwachung stecke. "Durch einen jahrelangen, politisch forcierten Personalabbau kann die Polizei ihren präventiven Auftrag im öffentlichen Straßenverkehr nur eingeschränkt wahrnehmen", sagte Mertens und ergänzte mit Blick auf die Kontrollen: "Wer glaubt, die Polizei will nur Geld einsammeln, liegt falsch." Es gehe der Polizei darum, Leben zu retten.

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(mfz)