Private Verbraucher sollen Dell wieder an die Spitze helfen

Michael Dell will seine Firma wieder zum größten PC-Hersteller machen. Entscheidend dafür sei, stark wachsende Marktsegmente zu bedienen, die Dell vernachlässigt habe. Potenzial sieht er vor allem in China und Indien sowie bei privaten Endverbrauchern.

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Michael Dell will sein Unternehmen wieder zum größten PC-Hersteller weltweit machen. Das erklärte der Firmengründer gegenüber europäischen Kunden und Medienvertretern. Entscheidend dafür sei es seiner Ansicht nach, stark wachsende Marktsegmente zu bedienen, die Dell vernachlässigt habe. Potenzial sieht Dell vor allem in China und Indien sowie bei privaten Endkunden, die bisher nur rund 15 Prozent zum Gesamtumsatz des texanischen PC-Herstellers beitragen.

Im dritten Quartal 2006 hatte Hewlett-Packard Dell erstmals von der Spitze der weltweit größten PC-Hersteller verdrängt und diese Führungsposition seither sogar kontinuierlich ausgebaut. Anfang vergangenen Jahres übernahm Michael Dell wieder die Verantwortung bei dem vom ihm gegründeten Unternehmen und leitete eine grundlegende Neustrukturierung ein. Während Untersuchungen der US-Börsenaufsicht SEC im Zusammenhang mit manipulierten Geschäftszahlen aus den Jahren 2003 bis 2006 Dell belasteten, kündigte der Firmenchef unter anderem die Abkehr vom bis dahin eisern verfochtenen Direktgeschäft an.

In der Folge suchte der Hersteller die Kooperation mit großen Einzelhandelsketten und schloss unter anderem Vertriebsabkommen mit Wal-Mart in den USA sowie Carrefour und Dixons in Europa. Die erweiterten Absatzkanäle sollten Dell vor allem im Consumer-Segment voranbringen, wo das Unternehmen nach Einschätzung seines Gründers "massiv unterrepräsentiert" sei. Die eingeleiteten Reformen hätten auch bereits erste Früchte getragen: so seien die Verkäufe, die Anfang 2007 noch rückläufig waren, bis zum Jahresende wieder auf ein Plus von 19 Prozent angewachsen, erklärte Dell.

Die Konkurrenten HP und Acer setzen dem Hersteller aber nach wie vor mächtig zu. Ende vergangenen Jahres verdrängte der taiwanische Anbieter Dell von Rang 2 der weltweit größten Notebook-Hersteller. Und die Kosten für den Konzernumbau drücken die Gewinne. Umsatz- und Absatzsteigerungen sind aber nur über den Vorstoß in neue Marktsegmente zu erreichen. Private Verbraucher und die Märkte in Asien liegen dem Dell-Chef besonders am Herzen. Erste Einzelhandelskontakte in China hat der Hersteller schon geknüpft. "Wir müssen aber auch die richtigen Produkte und Services anbieten, die Erstkäufer in Indien, dem Nahen Osten und China ansprechen", umreißt Dell die Herausforderungen für sein Unternehmen. (map)