Projekt One Laptop per Child entlässt die Hälfte der Mitarbeiter

Auch die Nonprofit-Organisation One Laptop per Child ist von der Wirtschaftskrise betroffen. Den verbleibenden 32 Mitarbeitern werden die Gehälter gekürzt.

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Die Wirtschaftskrise verschont auch nicht das Projekt One Laptop (OLPC) per Child. Die Nonprofit-Organisation entlässt 50 Prozent ihrer Belegschaft. Den verbleibenden 32 Mitarbeitern wird das Gehalt gekürzt, teilt der OLPC-Initiator Nicholas Negroponte mit. Das Projekt, das alle armen Kinder auf der Welt mit kostengünstigen Notebooks versorgen will, gehe wie andere Nonprofit-Organisationen auch durch schwierige Zeiten und müsse wegen unzureichender finanzieller Mittel gestutzt werden.

Zugleich gibt Negroponte einige strategische und organisatorische Weisungen bekannt. Das Projekt konzentriere sich nun unter anderem auf die Entwicklung der zweiten Generation des unter dem Stichwort "100-Dollar-Laptop" bekannt gewordenen XO-Notebooks sowie auf ein Programm für die kostenlose Verbindung zum Internet. Lateinamerika werde mit einer eigenen Support-Einheit bedacht, zudem will sich das OLPC-Projekt besonders auf die Region südlich der Sahara sowie auf den Nahen Osten, Afghanistan und den Nordwesten Pakistans konzentrieren. Die Kinder in den ärmsten Ländern sollen mit kostenlosen OLPC-Notebooks versorgt werden, schreibt Negroponte weiter. Die Idee des "Null-Dollar-Laptop" war bereits im März des vorigen Jahres bekannt geworden.

Negroptonte, Gründer und Chef des Media Lab an der US-Eliteuniversität Massachusetts Institute for Technology (MIT), hatte das Projekt OLPC vor vier Jahren initiiert und im November 2005 auf dem Weltgipfel der Informationsgesellschaft in Tunis vorgestellt. Zwei Jahre später startete der Computerhersteller Quanta die Massenproduktion des XO-Notebooks mit Linux und anderer Open-Source-Software, seit Mai 2008 gibt es auch eine Windows-Version für das Notebook. Nach Angaben von Negroponte sind inzwischen 500.000 Kinder im Besitz eines OLPC-Geräts, das im Rahmen der Aktion "Give One Get One" über den Online-Einzelhändler Amazon auch in Europa erhältlich war. (anw)