Provider will sich mit allen Mitteln gegen die Musikindustrie wehren

Verizon wehrt sich gegen die Entscheidung eines Bezirksrichters, Daten eines Internet-Nutzers herauszugeben, der illegale Musikkopien getauscht haben soll.

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Verizon wehrt sich gegen die Entscheidung eines Bezirksrichters, der Recording Industry Association of America (RIAA) den Namen eines Internet-Nutzers herauszugeben, der illegale Musikkopien getauscht haben soll. Der US-amerikanische Provider will Berufung einlegen und hat beantragt, den Vollzug des Urteils auszusetzen, bis das Berufungsgericht entschieden hat. Der Provider begründet seinen Schritt damit, die Daten seiner Nutzer mit allen legalen Mitteln schützen zu wollen. Das Berufungsgericht solle das Verlangen der Musikindustrie, die gegen Verizon zur Herausgabe der Daten geklagt hatte, vor dem Hintergrund der US-amerikanischen Verfassung prüfen.

Die RIAA hatte mit dem Urteil erstmals einen Passus des DMCA durchgesetzt, nach dem weder eine Klage noch ein Urteil gegen einen Benutzer eines Peer-to-peer Online-Tauschverfahrens vorliegen muss. Stattdessen kann der Copyright-Eigner im Schnellverfahren per Gerichtsbeschluss an die Identität des Verdächtigen gelangen. Service-Provider müssen der Vorladung unter Strafandrohung Folge leisten.

John Thorne, Senior Vice President bei Verizon, meint, die Musikindustrie nutze diesen Fall, um ihre "aggressive Rechtsauffassung" durchzusetzen. Falls das Urteil Bestand habe, würde sich jeder Konsument in einem "digitalen Schleppnetz" wiederfinden. Nicht nur die Musikindustrie könne ihre Ansprüche weiter durchsetzen, das Urteil könne jeden betreffen, der sich im Internet bewegt. (anw)