Proxmox VE 8.0 ist da: So funktioniert das Upgrade nahtlos

Rapides Upgrade: Das neue Proxmox VE 8.0 basiert auf dem jungen Debian 12. Diese Änderungen müssen Nutzer bei der Migration beachten.

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(Bild: iX)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Michael Plura

Nach kurzer Beta-Testphase veröffentlichen die Entwickler der Proxmox Server Solutions GmbH die Version 8.0 des Proxmox Virtual Environment (VE). Proxmox VE basiert auf GNU/Linux und erlaubt es, unter einer zentralen Web-Oberfläche gleichzeitig Linux-Container und beliebige virtuelle Maschinen solo oder im HA-Cluster zu betreiben.

Proxmox VE 8.0 setzt auf dem neuen Major-Release Debian GNU/Linux 12 "Bookworm" auf. Der noch in Proxmox 7.4 optionale Linux-Kernel 6.2 wird jetzt standardmäßig installiert. Ressourcenschonende Linux-Container stellt jetzt LXC 5.0.2 bereit. Vollständige virtuelle Maschinen sind über KVM/QEMU 8.0 verfügbar. Als Dateisystem kommt ZFS 2.1.11 zum Einsatz, verteilte Speicherlösungen werden mit Ceph Quincy 17.2.6 umgesetzt. Anders als zuvor gibt es bei Proxmox VE 8.0 ältere Ceph-Versionen nicht mehr als Alternative – Ceph Octopus oder gar Pacific werden also nicht mehr unterstützt. Der Ceph-Client aus dem Proxmox-Repository ist so konfiguriert, dass er grundsätzlich Updates erhält, auch wenn er nicht benutzt wird.

Das frei herunterladbare ISO-Image für die Installation von Proxmox VE 8.0 enthält eine aktualisierte BusyBox Version 1.36.1 und einen neuen Textmodus, der in Rust geschrieben ist und die Cursive TUI (Text User Interface) verwendet. Damit können Probleme mit dem Grafikmodus auf spezieller oder zu neuer Hardware umgangen werden. Für Upgrades von Proxmox VE 7.x auf 8.0 gibt es wie üblich ein Skript, in diesem Fall heißt es pve7to8. Es prüft, ob es Unstimmigkeiten mit der alten Konfiguration gibt.

Linux-Container (LXC) behandeln beim Klonen die /etc/machine-id ein wenig anders. Der maximal verfügbare Speicherbereich eines Containers wird über die cgroups minimal begrenzt (99,6 Prozent), damit der Container die Chance bekommt, seinen Speicher aufzuräumen, bevor das System ihn mit einem Out-of-Memory-Fehler (OOM) beendet. Das FUSE-Dateisystem für Linux-Container (lxfs), das Container ein wenig mehr wie eine virtuelle Maschine aussehen lässt (/proc/…-Verzeichnisse) basiert nun auf FUSE Version 3.

Die neue Version von KVM/QEMU 8.0 bringt einige Änderungen mit sich, die sich in der Meldung zum Release detailliert nachvollziehen lassen. Probleme mit bestehenden VMs unter Proxmox VE 8.0 könnten auftreten, wenn alte VMs beispielsweise -chardev tty oder -chardev parport benutzt werden. Manche VMs können nur als root@pam geklont oder wiederhergestellt werden, falls sie PCI-/USB-PassedThrough verwenden. Wie auch bei Linux-Containern wird bei einer Migration von VMs nicht mehr der komplette Storage nach verwaisten Volumes abgesucht, sondern nur die in der aktuellen Konfiguration und in Snapshots referenzierten. Dadurch werden Fehler vermieden, bei denen ein nicht verfügbarer lokaler Speicher die Migration fehlschlagen lässt, obwohl es keinen Verweis eines Volumes auf ihn gibt.

Neben vielen Verbesserungen im Web-GUI wurden einige kleine Probleme des HA-Managers im Maintenance-Modus behoben. Im Terminal (CLI) wird nun beispielsweise vorab überprüft, ob ein angesprochener HA-Node überhaupt existiert. Die geänderte rsync-Syntax bei Debian GNU/Linux 12 "Bookworm" machte es erforderlich, einige Anpassungen in der Cluster-Synchronisation vorzunehmen.

Alle weiteren Verbesserungen und Änderungen, aber auch mögliche auftretende Probleme beim Umstieg von Proxmox VE 7.x auf 8.0 sind sauber in der Roadmap dokumentiert. Das Proxmox Virtual Environment 8.0 steht als Open-Source-Software ab sofort zum Download bereit und kann kostenlos eingesetzt werden. Den Zugriff auf das Enterprise-Repository gibt es ab 105 Euro (netto) pro Jahr, professioneller Support kostet zwischen 325 und 980 Euro (netto) pro Jahr. Alle Preise gelten pro CPU-Socket.

(fo)