RFID im Vatikan

Die Bibliothekare des Vatikans sollen es demnächst bei der Inventur des Bücherbestands leichter haben.

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Texas Instruments (TI) liefert der vatikanischen Bibliothek in Rom RFID-Chips zur Kennzeichnung der rund 2 Millionen Bücher und Manuskripte, die dort aufbewahrt werden. Durch die Funkidentifikation erhofft man sich laut TI im Vatikan, zum Beispiel fehlgestellte Bücher leichter wiederzufinden. Bisher sei es nötig gewesen, die Bibliothek jährlich für Inventurzwecke einen Monat lang zu schließen. Wenn alle Bücher mit RFID-Chips ausgerüstet sind, könnten die Bibliothekare die gleiche Arbeit an einem halben Tag erledigen, heißt es. Im Vatikan wie auch in anderen Bibliotheken passiert es nicht selten, dass Bücher nicht an ihrem richtigen Platz landen und somit für lange Zeit als verschollen gelten können.

Die RFID-Technik wird vom römischen Systemintegrator Seret s.r.l. installiert. Bislang seien 50.000 von 120.000 Büchern im öffentlichen Lesesaal der vatikanischen Bibliothek mit RFID versehen. Jeder Chip sei für die besonderen Zwecke der Bücherauszeichnung eingerichtet, um Daten wie Autor, Titel, Jahreszahl und andere aufzunehmen. Zudem seien die Chips vor Beschädigung geschützt. Neben den Büchern werden auch die Regale mit RFID-Chips ausgerüstet, die ein Verzeichnis aller Bücher enthalten, die jeweils auf einem Regalbrett stehen sollten. Die Bibliothekare sollen dann mit einem Lesegerät schnell überprüfen können, ob die Bücher beispielsweise in der richtigen Reihenfolge stehen.

Künftig will die Bibliothek des Vatikans das System weiter ausbauen. So sollen Besucher und Angestellte ihre Identität mit RFID ausweisen. Auch sollen kostbare Gemälde und andere Kunstwerke auf diese Weise gesichert werden.

Siehe zum Thema RFID: