Rettungsplan für Kabelriesen NTL perfekt

Die Kabelnetze auf dem europäischen Festland und in Großbritannien/Irland gehen an zwei selbstständige Gesellschaften; auch der Schweizer Kabelbetreiber Cablecom ist vorerst gerettet.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der britische Kabelnetzbetreiber NTL hat bekannt gegeben, der vorgesehene Rettungsplan für die in finanzielle Turbulenzen geratene Firma sei unter Dach und Fach. Die Schuldner-Banken -- unter anderem J.P.Morgan und Morgan Stanley -- und die Großaktionäre des Konzerns -- darunter beispielsweise France Telecom und die AXA-Finanzgruppe -- haben zugestimmt, Bonds mit einem Volumen von 10,6 Milliarden US-Dollar in eine direkte Beteiligte der Gläubiger am Aktienkapital umzuwandeln. Damit ist vorerst der endgültige Konkurs des Kabelriesen abgewandt, der zum größten privaten Anleihekonkurs aller Zeiten zu werden drohte.

NTL, mit insgesamt 17 Milliarden US-Dollar Schulden kurz vor dem Ende, wird in zwei Teile aufgespalten, NTL UK & Ireland sowie NTL Euroco. Letztere wird alle Gesellschaften auf dem europäischen Festland umfassen, darunter auch den hessiche Kabelnetzbetreiber iesy, der mehrheitlich NTL gehört. Euroco wird auch für die Schweizer Cablecom zuständig sein, um die es bis zuletzt Streit mit den Gläubigern gab -- alleine bei den Schweizer Gesellschaften der NTL sind 2 Milliarden US-Dollar Schulden aufgelaufen. Cablecom soll nun weiter Geld von den Banken erhalten, um den Betrieb aufrechterhalten zu können. Nach dem Beschluss über den Sanierungsplan soll nun die US-Gesellschaft von NTL Gläubigerschutz beantragen. (jk)