"Rien ne va plus" -- Citibank blockiert Online-Casinos

Nach anderen Instituten versperrt nun auch die Citibank ihren Kreditkarten-Kunden in den USA den Zugang zu Online-Casinos im Ausland.

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Von
  • Sven Hansen

Wie zuvor die Chase Manhattan Bank und die Bank of Amerika will nun auch die Citibank-USA den Einsatz von Kreditkarten in Online-Casinos außerhalb der USA unterbinden. Das Kreditinstitut, das zwölf Prozent des US-amerikanischen Kreditkarten-Marktes hält, kommt damit der Aufforderung des Oberstaatsanwalts des Staates New Yorks, Eliot Spitzer, nach: "Amerikaner verschwenden momentan vier Milliarden US-Dollar jährlich für diese verwerfliche Form des Glücksspiels", so Spitzer. "Mit dieser Einigung werden wir das unbegrenzte Kreditvolumen abschneiden, das nur für die illegalen Casinos außerhalb der USA ein Hauptgewinn war." Darüber hinaus wird die Citibank 400.000 US-Dollar an Organisationen spenden, die sich um Spielsucht-Opfer kümmern -- zusätzliche 100.000 US-Dollar gehen an den Staat New York.

Natürlich haben auch die Banken gut von den Kreditkarten-Umsätzen der Online-Spieler gelebt. Doch auf politischer Ebene regte sich Widerstand, da das Gros der Wetteinsätze an ausländische Anbieter etwa in England oder Australien fließt. Im US-Kongress lagen daher zahlreiche Gesetzesvorlagen bereit, die die Kreditinstitute für die Spielverluste ihrer Kunden im Ausland haftbar gemacht hätten. Gleichzeitig arbeitet der Bundesstaat Nevada an einem Gesetz, das der heimischen Glücksspiel-Industrie zu einer stärkeren Position im Online-Roulette verhelfen soll. Kritiker der jüngsten Maßnahme der Citibank befürchten, dass Spielfreudige Amerikaner nun einfach zu Kreditinstituten wechseln, die die Nutzung ihrer Kreditkarten nicht einschränken. (sha)