"Rückfall ins Telefonzeitalter" nach Erdbeben

Der Internetverkehr in Asien hat sich am Donnerstag nur leicht von den Schäden des Erdbebens von Taiwan erholt.

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Von
  • dpa

Der Internetverkehr in Asien hat sich am Donnerstag nur leicht von den Schäden des Erdbebens von Taiwan erholt. Die Geschwindigkeit und Verlässlichkeit des Netzes lag in der asiatischen Region auch am Donnerstag nur bei der Hälfte des Weltdurchschnitts, wie Internet Traffic Report mitteilte. Während Kommentatoren von einem "Rückfall ins Telefonzeitalter und noch weiter" oder einem "Kollaps der virtuellen Welt" sprachen, liefen die Reparaturarbeiten an den beschädigten Unterseekabeln schrittweise an. Bei dem Erdbeben vor zwei Tagen waren mehrere Unterseekabel vor der Küste Taiwans beschädigt worden.

Es ist der schlimmste Ausfall seit 2001, als Fischernetze ein Unterseekabel zwischen China und den USA beschädigt hatten. Nach einer Umfrage des populären chinesischen Internetportals "sina.com" hatten 97 Prozent der Nutzer in China Probleme, ausländische Webseiten aufzurufen. 57 Prozent sahen ihr Leben und ihre Arbeit beeinträchtigt. In Peking berichtete China Netcom: "Fünf Kabelreparaturschiffe aus mehreren Ländern haben sich auf den Weg in das Unglücksgebiet gemacht. Zwei von ihnen haben bereits mit Arbeiten begonnen." In den nächsten Tagen dürften sich die Verbindungen schrittweise erholen. "Der Zeitpunkt, zu dem alle Kabel repariert sind, hängt vom Wetter auf hoher See ab und dem Ausmaß der Schäden."

Das Erdbeben am Dienstagabend mit einer Stärke von 6,7 auf der Richterskala hatte Telefon-, Daten- und Internetverbindungen in Asien sowie von dort in die USA, nach Indien und Europa unterbrochen oder massiv verlangsamt. Weit mehr als 100 Millionen Nutzer sowie wichtige Finanzdienste und Unternehmen waren betroffen. In Hongkong ernteten die Telekommunikationsbehörden heftige Kritik, weil sie nach dem Erdbeben fast 24 Stunden brauchten, um die Ursache für das Internetchaos zu erklären. (dpa)/ (cp)