S3 Graphics wagt erneuten Anlauf bei Grafikchips

Die Grafiksparte S3 Graphics von VIA stellt mit einigen Monaten Verzögerung ihre neue Grafikchipserie Chrome 400 vor. Die 65-nm-GPUs mit Unified-Shader-Architektur sollen die neue Version 10.1 der Grafikschnittstelle Direct3D aus dem Service Pack 1 von Windows Vista sowie OpenGL 2.1 unterstützen. Die Grafikchips mit der Stromspartechnik PowerWise sind wegen ihrer geringen Leistungsaufnahme hauptsächlich für Notebooks und Small-Form-Factor-(SFF)-PCs gedacht.

Mit dem System kommunizieren die GPUs über PCI Express 2.0, allerdings besitzen die Grafikchips nur ein 64-Bit-Speicherinterface. Vergleichbar zu AMDs HyperMemory und Nvidias Turbocache stattet S3 die Chrome 400 mit der AcceleRAM-Technik aus, die Teile des Arbeitsspeichers per PCIe als zusätzlichen Grafikspeicher nutzt. Die 3D-Performance der S3-Chips dürfte wohl auf dem Niveau von Einsteigerklasse-GPUs wie AMDs Radeon HD 3450 oder Nvidias 8400 GS liegen.

Die Videoeinheit ChromotionHD soll HD-Videos in 1080p-Auflösung ruckelfrei wiedergeben, allerdings werden im Unterschied zu AMDs Avivo HD und Nvidias PureVideo 3 nur bei H.264 alle Dekodierschritte von der Hardware übernommen. Ähnlich wie die Radeon-HD-Grafikchips enthalten die GPUs der Chrome-400-Serie einen integrierten HDMI-Transmitter mit einer HD-Audioeinheit, sodass umständliche Kabellösungen für die Tonausgabe über HDMI entfallen. Weiterhin können die neuen S3-Chips die Bilddaten über Dual-Link-DVI, analogen HDTV-Komponentenausgang, VGA und den neuen DisplayPort ausgeben.

Unklar ist derzeit ob und welche Kartenhersteller die Grafikkarten mit den neuen S3-Chips hierzulande anbieten werden. Karten mit der Vorgängerserie Chrome S20 gab es - wenn auch nur äußerst dünn gesät - von Club3D, der Billig-Marke von Gigabyte Axper und dem Speicherhersteller Qimonda. (chh)