SDMI-Hack: Professor zieht Paper zurück

Die brisante Präsentation erfolgreicher Hacker-Angriffe auf die von der Secure Digital Music Initiative entwickelten Schutzmechanismen findet nicht statt.

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Von
  • Volker Zota

Die brisante Präsentation erfolgreicher Hacker-Angriffe auf die von der Secure Digital Music Initiative (SDMI) entwickelten Schutzmechanismen für digitale Musik findet nicht statt. Wie Professor Edward W. Felten heute anlässlich des vierten International Information Hiding Workshop mitteilte, will er seinen geplanten Vortrag über die während des SDMI-Wettbewerbs gewonnenen Erkenntnisse nicht halten.

Auf Drängen der amerikanischen Musikindustrie (RIAA), der Verance Corporation und der SDMI Foundation habe er sich entschlossen, auf die Präsentation zu verzichten, so Felten. Er tue dies nur aufgrund der Androhung gerichtlicher Schritte. Er sei nach wie vor der Ansicht, dass die "Kunden von der Wahrheit über die ihnen zum Kauf angebotenen Produkte profitieren". Seine Arbeitsgruppe werde weiterhin um das Recht zur Veröffentlichung des Papiers kämpfen.

Dabei ist die Veröffentlichung bereits erfolgt: Ende vergangener Woche war die Arbeit zusammen mit einem Schreiben der SDMI an Feltens Forschungsgruppe auf der Website Cryptome aufgetaucht. In diesem Schreiben hatte ein SDMI-Mitarbeiter Felten dazu aufgefordert, von einer Veröffentlichung seiner Arbeit abzusehen.

Felten dürfte zwar über den Lauf der Entwicklung betrübt sein, dennoch hat er bereits jetzt eine wesentlich breitere Öffentlichkeit erreicht als bei vielen wissenschaftlichen Abhandlungen üblich. Immerhin steht die Arbeit für die Weltöffentlichkeit seit fast einer Woche im Internet zum Download bereit. (vza)