Schily fordert konsequenten Einsatz biometrischer Verfahren

Der Bundesinnenminister und sein US-amerikanischer Amtskollege sind sich einig über vorbeugende Maßnahmen zum Schutz vor internationalem Terrorismus.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 235 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Bundesinnenminister Otto Schily hat heute bei einem Treffen mit seinem US-amerikanischen Amtskollegen Tom Ridge unter anderem über den Schutz vor Terrorismus beraten. Dabei seien sich die beiden darüber einig gewesen, dass die Bekämpfung des internationalen Terrorismus mit rechtstaatlichen Mitteln ausgebaut werden muss, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums. Dabei kämen vorbeugende Maßnahmen besondere Bedeutung zu. Dafür sollen beispielsweise biometrische Verfahren zur Identitätssicherung bei Grenzkontrollen konsequent genutzt werden. Voraussetzung hierfür sei eine internationale Standardisierung.

Ridge leitet das nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA gegründete Department of Homeland Security, unter dessen Dach für die Terrorismusbekämpfung bedeutsame Behörden zusammengefasst wurden. Beide Minister meinen, dass die terroristischen Strukturen mittlerweile zwar geschwächt wurden, aber weiterhin existent und funktionsfähig seien. Die Gefährdung aus dem Bereich des islamistischen Terrorismus halte weiter an. Schily und Ridge haben vereinbart, ihre Zusammenarbeit auszubauen, vor allem in den Bereichen "Schutz kritischer Infrastrukturen" und "Bevölkerungsschutz".

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hat vor kurzem für seine Studie BioFace die Erkennungsleistung von vier Gesichtserkennungssystemen verglichen. Die Ergebnisse der Tests sind insgesamt vernichtend. Die Tester stellten fest, "dass den Systemen keine eindeutige Trennung der Matches von den Non-Matches gelang". Die aufgezeichneten biometrischen Merkmale mancher Testpersonen glichen sich so stark, dass die Tester von "beinah biometrischen Zwillingen" sprechen. (anw)