Schlappe für Microsoft: IE 4.0 verliert Java-Logo

Ein US-Gericht hat verfügt, daß Microsoft den Internet-Explorer 4.0 nicht mehr mit Suns Logo "Java compatible" vetreiben oder bewerben darf.

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Ein US-Gericht hat verfügt, daß Microsoft den Internet-Explorer 4.0 nicht mehr mit Suns Logo "Java compatible" vetreiben oder bewerben darf. Der Richter folgte in seiner Begründung der Argumentation von Sun, daß es Microsofts Auslegung der Lizenzbedingungen erlauben würde, die Plattformunabhängigkeit von Java zu zerstören und durch die entstehende Verwirrung einen irreparablen Schaden anzurichten. Microsoft hat bereits angekündigt, der Anordnung sofort Folge zu leisten, will aber eventuell nur auf das Logo, nicht aber auf die Behauptung, ihre Produkte seien Java-kompatibel, verzichten.

Damit hat Sun einen ersten Erfolg in der seit Oktober laufenden gerichtlichen Auseinandersetzung mit Microsoft erzielt. Doch schon droht Ärger aus einer neuen Richtung: Hewlett Packard hat angekündigt, die selbst entwickelte Java Virtual Machine für Embedded-Systeme zu vermarkten, und mit Microsoft bereits einen ersten Lizenznehmer gefunden. Die Redmonder planen, die Java-Umgebung in Windows CE zu integrieren. Doch HP ist vorsichtiger als Microsoft: Ihr Produkt soll angeblich mit dem Label "Java compliant" statt "compatible" versehen werden.

Parallel dazu begann in San Francisco mit der JavaOne die weltweit größte Java-Konferenz. In einer Keynote prophezeite James Gosling, einer der Architekten der Java-Plattform, das Performance-Problem der interpretierten Sprache würde noch dieses Jahr verschwinden. (ju)