Schrumpfkur für Social-Media-Riesen? Auch der Meta-Konzern legt die Axt an

Dass er sparen muss und Kürzungen geboten sind, ist Mark Zuckerberg schon seit einigen Wochen klar. Nun sollen größere Entlassungsmaßnahmen bevorstehen.

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(Bild: Michael Vi/Shutterstock.com)

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Sind die goldenen Zeiten für einige Social-Media-Riesen vorbei? Twitter wird nach der Übernahme durch Elon Musk von innen heraus zerpflückt, hatte allerdings schon immer Probleme sein Geschäft zu monetarisieren. Nun wird wohl auch Mark Zuckerberg für Facebook und Co. größere Stellenstreichungen vornehmen müssen, damit die Geschäftszahlen wieder besser aussehen.

Wie sowohl die New York Times als auch das Wall Street Journal berichten, wird Meta in dieser Woche mit einer größeren Entlassungs-Maßnahme beginnen. Momentan hat der Meta-Konzern rund 87.000 Angestellte, heißt es. Zwar rechne man nicht mit so einem radikalen Schnitt wie bei Twitter, das unter der Führung von Elon Musk im Hauruck-Verfahren die mutmaßliche Halbierung der Mitarbeiterschaft durchzog und inzwischen zum Teil schon wieder revidiert – am Freitag entlassene Angestellte könnten eine zweite Chance erhalten. Der Arbeitsplatzabbau bei Meta kündigte sich allerdings schon länger an und dürfte nicht zu knapp ausfallen.

Schon in diesem Sommer machte Mark Zuckerberg klar, dass sich das Unternehmen von einigen Beschäftigten werde trennen müssen. Mit Beginn der Pandemie hatten Online-Dienste nochmals einen kräftigen Schub in ihren Geschäften verzeichnet. Auch Meta hatte noch einmal die Angestelltenzahl kräftig erhöht. Zugleich hat der Konzern aber schon seit einiger Zeit mit Konkurrenten wie Tiktok zu kämpfen, wurde etwa in Sachen Werbetracking von Apple gebremst und versucht sein Metaversum aufzubauen. Eine schwächelnde Weltwirtschaft tut ihr Übriges.

Dass Einnahmen und Ausgaben nicht mehr passend zueinander im Verhältnis stehen, machte auch im Oktober ein Aktionär von Meta deutlich. In einem offenen Brief forderte Brad Gerstner von Alimeter Capital, dass Zuckerberg mindestens 20 Prozent seiner Angestellten entlassen müsse und auch die jährlichen Investitionen zu reduzieren sein. So sollten in das Metaverse nicht mehr als fünf Milliarden Dollar pro Jahr fließen – momentan seien es zehn. Der Konzern habe sich verzettelt, der Preis der Meta-Aktien sei indessen in den vergangenen anderthalb Jahren um 55 Prozent gesunken. Bei den anderen großen IT-Konzernen habe der Rückgang nur bei 18 Prozent gelegen.

Während Zuckerberg an seiner Idee vom Metaverse öffentlich festhält, stößt das Projekt bisher nicht auf viel Begeisterung. Spannend wird also sein, wie stark Zuckerberg auch beim Metaverse kürzen wird.

Für Meta-Beschäftigte beginnt nun eine ähnlich schwierige Woche, wie für die Twitter-Angestellten seit der Übernahme durch Musk. Selbst wenn Twitter die Entlassungen bei Meta nun für das Akquirieren neuer Köpfe nutzen könnte – ein großer Teil der gekündigten Meta-Beschäftigten wird auch dort nicht anklopfen müssen.

(kbe)