Schufa stellt das Projekt Checknow mit Zugriff auf Bankkonten ein

Nachdem bereits erste Tests schnell geendet hatten, kommt nun das Aus für das datenschutzrechtlich vielfach kritisierte Projekt Checknow der Schufa.

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(Bild: nitpicker/Shutterstock.com)

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Die Schufa stellt das umstrittene Projekt Checknow ein – in seiner ursprünglichen Form. Damit sollte es Kundinnen und Kunden möglich sein, auch bei einer ansonsten schlechten Bonität Laufzeitverträge zu bekommen, etwa einen Handyvertrag. Als Grundlage sollte das Girokonto herhalten. Datenschützer kritisierten die Vorgehensweise, vor allem, weil es die Option einer zusätzlichen Datennutzung gab.

Im Herbst vergangenen Jahres hatte das Recherchenetzwerk von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung über die Pläne der Auskunftei berichtet. Zunächst war der Plan, dass die Schufa-Tochterfirma finAPI auf die Bankkonten beziehungsweise Kontoauszüge der Menschen schauen darf und davon ausgehend einen Score berechnet, der im Zweifel zu einer positiven Bewertung für gewisse Leistungen hätte führen können. Nachdem erste Tests mit Telefónica/O2 bereits nach kurzer Zeit vonseiten des Telefonanbieters gekündigt worden waren, berichtet die Tagesschau nun vom kompletten Ende von Checknow.

In der Meldung wird allerdings auch eine Schufa-Sprecherin zitiert, die von einem überarbeitetem Plan spricht. Endverbraucher sollen demnach das Ergebnis einer Kontoanalyse vorab bekommen und daraufhin entscheiden, ob sie dieses an Vertragspartner weiterleiten wollen. Sprich, Einblick bekäme finAPI nach wie vor. Laut Tagesschau soll dabei die Schufa allerdings keine Daten mehr weitergeleitet bekommen, was in der ersten Version des Projektes noch vorgesehen war und für Kritik sorgte. Die Schufa wolle alle Kritikpunkte berücksichtigen, heißt es zudem.

Ein weiterer Knackpunkt war bei Projektstart auch, dass ein Haken zur Einwilligung der Nutzung der Daten der Schufa potenziell ermöglichte, die Auswertung für weitere und eigene Zwecke vorzunehmen – über die anlassbezogene Bonitätsprüfung hinaus. Hinzu kam eine fragwürdige Speicherdauer der Daten. Wann Checknow in seiner neuen Form an den Start gehen soll oder ob es konkrete Pläne zur Umsetzung gibt, ist bislang unklar.

[Update 26.03.2021 15 Uhr] Die Schufa erklärt auf Nachfrage von heise online, dass Checknow ein Test war und dieser bereits im Dezember beendet wurde. "Wir wollten damit erproben, welche Möglichkeiten und Services wir Endverbrauchern mit Hilfe der Access-To-Account-Technologie anbieten können." Seither berate man sich mit Datenschützern und Verbraucherschützern, um ein neues Angebot zu entwickeln.

(emw)