Seagate: Erste Festplatten mit 30 TByte ausgeliefert

Seit Mitte April liefert Seagate die ersten 30-TByte-HDDs an Partner aus. Währenddessen läuft das Geschäft katastrophal.

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(Bild: Aleksandr Grechanyuk / Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Gute und schlechte Nachrichten beim Festplattenhersteller Seagate. Die gute: Die Firma liefert seit Mitte April 2023 die ersten HDDs mit einer Kapazität von 30 Terabyte aus und kommt somit den Konkurrenten Western Digital und Toshiba zuvor. Die schlechte Nachricht: Seagate schloss das vergangene Quartal mit einem Minus von 433 Millionen US-Dollar ab.

Bei dem 30-TByte-Modell setzt Seagate auf Heat Assisted Magnetic Recording (HAMR): Ein in den Schreibkopf integrierter Laser erhitzt die Magnetpartikel vor dem Schreiben punktuell knapp unter ihre Curie-Temperatur von rund 450 Grad Celsius. Dadurch sinkt die zum Schreiben notwendige Magnetfeldstärke und folglich die benötigte Größe der Schreibköpfe; die Bits können schrumpfen.

Bisher produziert Seagate die Festplatte nur in Kleinserie und liefert sie an Unternehmenspartner aus, also primär Betreiber von Cloud-Rechenzentren. In den nächsten Geschäftszahlen sollen die ersten Verkäufe auftauchen. Abhängig von den Qualifizierungszeiten bei den Cloud-Betreibern und den "Makro-Konditionen" am Markt will Seagate die Serienproduktion allerdings erst ab Anfang 2024 hochfahren.

Im ersten Quartal 2023 (drittes Finanzquartal für die Firma) machte Seagate laut Geschäftsbericht mit 1,86 Milliarden US-Dollar noch einmal minimal weniger Umsatz als Ende 2022. Der Verlust in Höhe von 433 Millionen US-Dollar enthält bereits eine 300 Millionen US-Dollar hohe Strafe, die Seagate aufgrund von Festplattenverkäufen an Huawei zahlt. Die quartalsweisen Zahlungen beginnen zwar erst im Herbst, werden aber schon jetzt verbucht.

Selbst ohne die Strafe stieg der Nettoverlust binnen dreier Monate von 33 Millionen auf 133 Millionen US-Dollar. Seagate führt das auf eine stärkere als erwartet Flaute bei den hochkapazitiven Nearline-Festplatten zurück. Immerhin: In den bereinigten Zahlen (Non-GAAP) war das Operativgeschäft noch knapp in den schwarzen Zahlen.

Anfang 2023 hat Seagate Festplatten mit einer Gesamtkapazität von 118,7 Exabyte ausgeliefert. Bei einer angegebenen Durchschnittskapazität von 8,2 TByte ergibt das knapp 14,5 Millionen verkaufte HDDs.

Im jetzt laufenden Quartal erwartet Seagate einen weiteren Umsatzrückgang auf 1,7 Milliarden US-Dollar (+/- 150 Millionen) und einen Nettoverlust von rund 20 Cent pro Aktie. Das würde aktuell einem Minus von rund 41 Millionen US-Dollar entsprechen.

Anleger dürfen sich trotz der schlechten Zahlen weiterhin auf eine Dividende von 70 Cent pro Aktie freuen. Seagate schüttet insgesamt 437 Millionen US-Dollar aus. Die Aktie brach nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen um etwa 10 Prozent ein.

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