Service-Mesh: HashiCorp Consul 1.10 ermöglicht transparentere Kommunikation

Das neue Release führt die Funktion Transparent Proxy ein, die auch weniger präskriptives Traffic Handling erlaubt.

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HashiCorp gibt die generelle Verfügbarkeit der Version 1.10 seines Service-Mesh Consul bekannt. Mit dem Release führt der Anbieter eine Alternative zur bisher streng präskriptiven Service-Kommunikation über Sidecar Proxies ein: die Funktion Transparent Proxy. Sie gewährt Anwenderinnen und Anwendern mehr Freiheiten, innerhalb derer sich das Service-Mesh selbst regeln kann.

Bisherige Versionen einschließlich Consul 1.9 waren darauf ausgelegt, die Inter-Service-Kommunikation über Proxies wie Envoy sehr genau zu steuern und dafür konkrete Vorgaben und dedizierte Upstreams festzulegen. Mit der neuen Option Transparent Proxy will das HashiCorp-Team nun Consul-Anwenderinnen und -Anwendern entgegenkommen, die die Steuerung des Datenverkehrs zwischen den Diensten weitgehend dem Service-Mesh überlassen möchten. Envoy kann künftig den Traffic von Anwendungen, die in virtuellen Maschinen oder Kubernetes laufen, bei Bedarf selbstständig abfangen und umleiten, ohne dass spezifische Anpassungen notwendig sind.

Eine weitere Neuerung rund um Envoy betrifft die Resource Discovery über die xDS-API und das xDS-Protokoll. Nachdem seit Envoy 1.17 der Support für xDS Version 2 weggefallen ist, nutzt Consul 1.10 ab sofort standardmäßig xDS-v3-Envoy-Proxies, die mit älteren Consul-CLI-Binaries "gebootstrapped" wurden, können jedoch auch weiterhin xDS v2 verwenden.

Auch das in Consul 1.9 eingeführte Streaming, das die CPU- und Bandbreitennutzung des Netzwerks auf Consul-Servern bei umfangreichen Implementierungen reduzieren soll, indem es die Behandlung von Update-Benachrichtigungen zum Blockieren von Abfragen innerhalb des Clusters verbessert, ist nun standardmäßig aktiviert und steht an Service-Health-http-Endpunkten zur Verfügung.

Anwenderinnen und Anwender, die nicht allein auf der Kommandozeile arbeiten, dürften sich über ein Update des Consul UI freuen, dass mit einem neuen Seitenleisten-Layout besseren Überblick und leichteres Navigieren verspricht. Im Hinblick auf verbesserte Observability lässt sich in Kubernetes nun das Monitoring mit Prometheus über das Consul Helm Chart integrieren und die Metriken zur Service-Kommunikation im Service Visualization UI darstellen. Die Funktion ist zumindest vorläufig jedoch noch nicht für den Einsatz in Produktionsumgebungen empfohlen.

Einen vollständigen Überblick aller Neuerungen in Consul 1.10 fasst der HashiCorp-Blog zusammen.

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