Sicherheitsexperten kritisieren Wegwerf-Handy

Hop-on Wireless will im Oktober ein Wegwerf-Handy auf den Markt bringen. Sicherheitsexperten fürchten, dass Terroristen das Gerät zur Kommunikation nutzen.

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Von
  • Clemens Gleich

Die US-Firma Hop-On Wireless will im Oktober ein Wegwerf-Handy auf den Markt bringen, gegen das Sicherheitsexperten nach den Terroranschlägen auf die USA schwere Bedenken äußern. Das Telefon wird mit einer Stunde Gesprächsguthaben erworben und nach Gebrach weggeworfen oder irgendwann einmal recycled.

In dieser Vorgehensweise liegt das Problem: Abhörgenehmigungen gelten in den USA derzeit für ein bestimmtes Gerät und nicht für einen Verdächtigen. Nach Berichten von CNet sieht unter anderem das FBI daher eine Bedrohung in den kleinen grauen Kästen. Solche Telefone seien einer der Gründe, warum man der Durchsetzung der Gesetze mehr Macht verleihen wolle. Das gegenwärtige Recht sei nutzlos gegen Verbrecher, die diese Art der Wegwerfkommunikation nutzen.

Die Firma verteidigt sich, indem sie auf Telefonkarten an öffentlichen Telefonzellen hinweist. Außerdem arbeiten ihre Telefone nur in den USA, sodass sich internationale Terroristenringe ein anderes Verständigungsmedium suchen müssten. Im übrigen werde jeder Anruf in eine Log-Liste eingetragen. Die Zielgruppe für Hop-On Wireless sind auch gar keine finsteren Verbrecher, sondern arme Leute, die für 30 US-Dollar einfach ein Telefon in Notfällen zur Hand wissen wollen, oder der Urlauber, der die teure mobile Kommunikationszentrale zu Hause auf dem Nachttisch hat liegen lassen.

Die Bedienung ist, bedingt durch den minimalen Funktionsumfang, beinah idiotensicher. Es gibt nur zwei Knöpfe, einen für's Anrufen und den anderen zum Auflegen. Die Nummer spricht man einer serverseitigen Spracherkennung ins Mikrofon. Für Autofahrer gibt es einen Ohrstecker mit Mini-Mikro. (cgl)