Siemens Halbleiter wird zu "Infineon"

Siemens wird seinen Halbleiterbereich mit 25 000 Beschäftigten ausgliedern und unter einem völlig neuen Namen an die Börse bringen.

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Von
  • Christian Persson

Siemens wird seinen Halbleiterbereich mit 25 000 Beschäftigten zum 1. April ausgliedern und unter einem völlig neuen Namen an die Börse bringen. Dresden solle dabei das "Leitwerk" der neuen Gesellschaft bleiben, sagte Ulrich Schumacher, bislang Halbleiterchef und künftig Vorstandsvorsitzender der neuen AG am Mittwoch in München.

Aufgrund der vorhandenen Infrastruktur habe Dresden ferner die besten Chancen als Standort für eine künftige 300-Millimeter-Wafer-Fabrik. Siemens hatte erst kürzlich bekanntgeben, daß es zusammen mit Motorola gelungen sei, die bislang größten Siliziumscheiben für die Chipfertigung zu entwickeln und hatte dies als einen Durchbruch in der Chiptechnologie gefeiert. Die Entwicklungsarbeiten laufen aber noch bis 2001.

Die Halbleitersparte von Siemens soll künftig Infineon Technologies AG heißen und ihren Sitz in München haben. Bis zum Börsengang voraussichtlich Ende des Jahres oder Anfang 2000 bleibt das neue Unternehmen hundertprozentige Tochtergesellschaft des größten deutschen Elektrokonzerns. "Sämtliche Mitarbeiter und Werke des Halbleiterbereichs werden übernommen", sagte Schumacher.

Im vergangenen Geschäftsjahr 1997/98, das am 30. September endete, hatte der Halbleiterbereich einen Rekordverlust von rund 1,2 Milliarden DM ausgewiesen. Der Umsatz war jedoch um 14 Prozent auf 6,7 Milliarden DM gestiegen. Aufgrund der seit einigen Monaten stabilen Chip-Preise und der steigenden Nachfrage vor allem in der Mobilkommunikation habe sich die Situation aber wesentlich gebessert, sagte Schumacher. (cp)