Sky Deutschland verharrt im Minus

Kaum neue Kunden, wieder ein dickes Minus – Der Abo-Sender Sky Deutschland kommt auch im ersten Quartal nicht auf die Beine. Dennoch hofft der neue Sky-Chef Brian Sullivan weiter auf schwarze Zahlen im nächsten Jahr.

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Von
  • dpa

Der hochdefizitäre Bezahlsender Sky Deutschland ist in den ersten drei Monaten tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Auch bei den Abonnentenzahlen kam das ehemalige Premiere nicht voran und blieb weit hinter den eigenen Erwartungen zurück. Der neue Vorstandschef Brian Sullivan will in den kommenden Monaten mit neuen Angeboten und einer verstärkten Zusammenarbeit mit kleineren Kabelanbietern um neue Kunden werben. Er bekräftigte das Ziel, mit Sky im kommenden Jahr operativ schwarze Zahlen schreiben zu wollen, kündigte aber an, den Ausblick später im Jahr zu konkretisieren.

Unter dem Strich verbuchte der tief in der Krise steckende Sender zwischen Januar und März einen Verlust von 97 Millionen Euro nach einem Minus von rund 80 Millionen Euro im Vorjahresquartal, wie Sky am Mittwoch in München mitteilte. Die Zahl der Abo-Kunden wuchs im ersten Vierteljahr verglichen mit dem ersten Quartal 2009 gerade einmal um 1000 auf rund 2,47 Millionen. Der Umsatz des im MDax notierten Konzerns stieg um 0,9 Prozent auf 234,7 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr rechnet Sky weiter mit deutlichen Verlusten.

Um profitabel zu werden, braucht Sky eigenen Angaben zufolge bis 2011 zwischen 2,8 bis 3 Millionen Kunden. Dafür müsste der Sender in den kommenden vier Quartalen mehr als 80 000 Neukunden pro Vierteljahr hinzugewinnen. Dieses ehrgeizige Ziel will der Sender unter anderem mit seiner sogenannten Innovationsoffensive erreichen. So bietet Sky einen neuen HDTV-Festplattenrecorder namens "Sky+" und drei neue Programme für hochauflösendes HD-Fernsehen. Auch neue Vertriebswege wie das iPad von Apple will Sky erschließen.

Der Sender habe nach dem Namenswechsel im vergangenen Jahr schon einiges erreicht, sagte Sullivan. "Aber es gibt noch vieles zu tun". Sky sei auf einem guten Weg und habe dank seiner neuen Preisstruktur den Umsatz pro Kunde gesteigert, sagte Sullivan. Es sei aber noch früh im Jahr und der Markt sei sehr saisonabhängig. Er sei sehr zuversichtlich für die kommenden Monate, sagte Sullivan. Der Amerikaner hatte den Posten im April von Mark Williams übernommen und ist der dritte Vorstandschef in rund 18 Monaten bei dem von Medienmogul Rupert Murdoch kontrollierten Unternehmen. (nij)