Smartphones auch privat auf dem Vormarsch

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stiegen die Umsätze mit Consumer Electronics im ersten Quartal 2010 hierzulande nur um gut ein Prozent auf 6,17 Milliarden Euro. Neben Notebooks und LCD-TVs waren vor allem Smartphones stark gefragt.

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Smartphones sind immer beliebter – nicht nur bei Geschäftskunden

Knapp 6,17 Milliarden Euro gaben private Verbraucher in den ersten drei Monaten dieses Jahres hierzulande für Consumer Electronics aus. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres bedeutet das eine bescheidene Steigerung von 1,2 Prozent für den Consumer Electronics Marktindex Deutschland (CEMIX), den die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) in Kooperation mit dem Bundesverband Technik des Einzelhandels (BVT) und der GfK Marketing Services GmbH (GfK) regelmäßig erhebt.

Einen spürbaren Beitrag zum Wachstum leisteten insbesondere Smartphones, die einen kleinen Boom erlebten: Die Verkaufszahlen der multifunktionalen Handys verdoppelten sich im Vergleich zum ersten Quartal 2009 auf gut 1,2 Millionen Stück. Obwohl der durchschnittliche Verkaufspreis von Smartphones von etwa 400 auf rund 350 Euro sank, weist der Cemix ein Umsatzwachstum von fast 90 Prozent auf 424 Millionen Euro aus.

Auch weltweit registrierten die Marktforscher von Gartner in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres eine deutliche Wiederbelebung des Geschäftes mit Mobiltelefonen, nachdem sich Mitte 2008 – auch hierzulande – ein Ende des Handy-Booms abgezeichnet hatte. Ein Umsatzplus von 17 Prozent ist laut Gartner vor allem den Verkäufen von Smartphones zuzuschreiben – die Absatzzahlen kletterten zweistellig.

Die aktuellen Zahlen des Cemix unterstreichen, dass die Nachfrage nach Smartphones keineswegs auf das Geschäftskundensegment beschränkt bleibt. Der Produktbereich Telekommunikation war das einzige von drei Segmenten im Index, das im ersten Quartal 2010 zweistellig (10,6 Prozent) zulegen konnte – und das ist allein dem Interesse privater Konsumenten an den Smartphones zu verdanken.

Die Verkaufsrenner der vergangenen Jahre – allen voran LCD-TVs – legten zum Jahresauftakt eine "Verschnaufpause" ein. Dennoch wurden gut 2,1 Millionen Flachbildfernseher abgesetzt – 8,1 Prozent mehr als im Auftaktquartal 2009. Aufgrund des anhaltenden Preisverfalls fiel das Umsatzwachstum mit 1,3 Prozent auf gut 1,44 Milliarden Euro allerdings bescheiden aus. Absatzsteigerungen von 50 Prozent gehören der Vergangenheit an.

Hoffnungen setzt die Branche unterdessen auf anstehende TV-Großereignisse wie die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika und das wachsende Angebot an hochauflösendem Fernsehen (HDTV). Dafür benötigte digitale Set-Top-Boxen verzeichneten denn auch ein Umsatzplus von fast 50 Prozent in den ersten drei Monaten. Die Verkaufszahlen kletterten knapp 29 Prozent.

All-in-one-PCs wie Apples iMac sind begehrt

(Bild: Apple)

Nahezu ungebrochen ist auch das Interesse privater Konsumenten an Notebooks. So gingen im ersten Quartal hierzulande fast 1,8 Millionen mobile Rechner über die Ladentheken – knapp 19 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Ungebrochen ist dabei allerdings auch der Trend hin zu immer günstigeren Geräten – eine Entwicklung, die von den besonders beliebten Netbooks maßgeblich mit in Gang gesetzt worden war. Der durchschnittliche Verkaufspreis gab gegenüber den ersten drei Monaten 2009 um mehr als 11 Prozent nach. Verbraucher zahlen für ein Notebook im Schnitt nur noch gut 560 Euro – Anfang vergangenen Jahres waren es noch über 630 Euro.

Eine aus Sicht der Anbieter und des Handels sehr erfreuliche Entwicklung nimmt hingegen das Geschäft mit Desktop-PCs, deren Verkaufszahlen im Zuge des Notebook-Booms deutlich nachgegeben hatten. Für das erste Quartal weist der Cemix jetzt allerdings ein zweistelliges Absatzplus aus – und das sogar angesichts gestiegener Durchschnittspreise. Die Verkaufszahlen kletterten gegenüber dem Vergleichszeitraum um 10,1 Prozent auf 440.000 Stück, beim Umsatz steht sogar ein Plus vom mehr als 18 Prozent auf 281 Millionen Euro zu Buche – bei einem durchschnittlichen Verkaufspreis von knapp 640 Euro (Vorjahr: 595 Euro).

Neben den von Spielern bevorzugten – entsprechend teuren – High-End-Rechnern dürften vor allem All-in-One-PCs, die sich wachsender Beliebtheit erfreuen, zum Wiederanstieg der Durchschnittspreise beitragen. Denn wie eine Analyse der Nachfrage im heise resale Preisradar zeigt, konzentriert sich das Verbraucherinteresse einerseits auf immer kompaktere Desktop-Systeme, aber auch auf die Komplett-PCs, wie sie beispielsweise Apple mit dem iMac populär gemacht hat.

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