Solaris 11.2 integriert OpenStack
Die neue Solaris-Version enthält eine vollständige OpenStack-Distribution sowie Verbesserungen bei Virtualisierung und Software Defined Networking.
Oracle hat Solaris 11.2 vorgestellt. Trotz des behutsamen Versionssprungs soll die neue Version über 500 Verbesserungen enthalten, aber kompatibel zu den Vorgängern sein. Die größte Veränderung ist eine vollständig integrierte OpenStack-Distribution. Oracle war im Dezember 2013 der OpenStack-Foundation beigetreten und hatte angekündigt, die OpenSource-Plattform für Cloud-Integration in zahlreichen Produkten zu unterstützen.
Die Container-Virtualisierung wurde verbessert und heißt nun "Solaris Kernel Zones". In einer solchen Zone muss die Kernel-Version nicht mehr mit der zugrunde liegenden Global Zone übereinstimmen. Außerdem lässt sie sich getrennt von ihr aktualisieren, ein Neustart der Global Zone ist nicht mehr erforderlich.
Komplette Systeme können mit nur einem Befehl in "Unified Archives" gesichert werden; aus ihnen lassen sie sich einfach wiederherstellen oder klonen. Ausgebaut wurde auch Software Defined Networking (SDN): Anwendungen können per API Einfluss auf ihren Netztraffic nehmen und beispielsweise ihre Daten höher priorisieren. Ein "Elastic Virtual Switch" ermöglicht es, eine eigene Netz-Infrastruktur für virtuelle Maschinen auszubauen.
Neue Prüf- und Reportwerkzeuge helfen bei der Erfüllung von Compliance-Anforderungen. Der gewünschte Stand an Patches und erforderliche Systemeinstellungen werden überwacht und mit Profilen abgeglichen (zum Beispiel für den Standard PCI-DSS). Das Automationswerkzeug Puppet für Konfigurationsmanagement ist ebenfalls Bestandteil des Betriebssystems.
Solaris 11.2 ist für SPARC- und x86-Prozessoren verfügbar. Noch befindet es sich aber im Beta-Stadium, die fertige Version soll im Sommer folgen. Oracle präsentiert das ehemalige SUN-Betriebssystem seit Version 11 verstärkt als Cloud-Plattform. Zuletzt war 2012 ein Update auf Version 11.1 erschienen. (tiw)