Sony kauft weiteres Hollywood-Studio

Anleger fühlen sich an die Columbia-Tristar-Übernahme erinnert und sehen die Übernahme von MGM skeptisch.

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Von
  • Torge Löding

Ein Finanzkonsortium unter Führung des japanischen Unterhaltungsgiganten Sony übernimmt das Hollywood-Filmstudio Metro-Goldwyn-Mayer (MGM). Eine entsprechende Entscheidung habe Sony getroffen, heißt es in einer Mitteilung. Die Japaner wollen zwölf US-Dollar pro Aktie bezahlen und haben sich damit gegen den Medienkonzern Time Warner durchgesetzt, der nicht mehr als elf Dollar für jeden Anteilsschein bieten wollte. In einer Mitteilung von MGM heißt es zudem, dass die neuen Investoren auch Schulden mit einem Volumen von zwei Milliarden Dollar übernehmen wollen; der MGM-Vorstand werde dem Board empfehlen, dem Kauf zuzustimmen, heißt es weiter. Damit hat der Handel ein Volumen von 4,8 Milliarden Dollar und kann als einer der größten der internationalen Mediengeschichte gewertet werden.

MGM wird von dem 87 Jahre alten Multimilliardär Kirk Kerkorian kontrolliert. Als Juwel von MGM gilt die Filmbibliothek mit mehr als 4.000 Filmen. Dazu zählen unter anderem die James-Bond- und Rocky-Filme sowie Klassiker wie Ben Hur, Der Zauberer von Oz, Doktor Schiwago und Casablanca.

Nach der Ankündigung fielen die Aktien von Sony an der Börse in Tokio im Verlauf entgegen dem freundlichen Markttrend um mehr als ein Prozent. Offenbar fühlen sich viele Anleger an die Übernahme des Filmstudios Columbia Tristar Pictures durch Sony im Jahr 1989 erinnert. Jene Übernahme zog große Verluste für den Konzern nach sich. (tol)