Sony stellt PSP-Nachfolger und Playstation Suite vor [Update]

Was bereits Wochen in der Gerüchteküche brodelte, ist nun offiziell: Der PSP-Nachfolger heißt vorläufig NGP. Außerdem sollen künftig Android-Smartphones Playstation-Spiele unterstützen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 69 Kommentare lesen
Lesezeit: 4 Min.

Mit der NGP verabschiedet sich Sony von den XMB-Menüs der alten PSP und PS3. Auch der Schiebemechanismus der PSP Go wurde verworfen.

(Bild: Sony)

Sony Computer Entertainment hat in Tokio den offiziellen Nachfolger der PSP vorgestellt. Die neue Mobilkonsole, die vorläufig auf den Namen NGP (Next Generation Portable) hört, wird mit einem 5-Zoll-OLED-Multitouchscreen mit einer Auflösung von 960 × 544 Bildpunkten ausgerüstet. Der Clou ist ein zweites Touchpad auf der Rückseite. Über dieses lassen sich Spielobjekte mit den Fingern steuern, ohne dass diese die Sicht auf das Display versperren. Zu den von der PSP bekannten Steuerknöpfen ist darüber hinaus ein zweiter Analogstick gekommen. Außerdem kann die NGP Bewegungen über ein eingebautes Gyroscop und einen Beschleunigungssensor erfassen. Neben Bluetooth und schnellem WLAN nach dem n-Standard unterstützt die NGP auch 3G-Mobilnetzwerke und bringt einen GPS-Empfänger nebst Kompass mit. Zwei Kameras auf der Front- und Rückseite wurden ebenfalls integriert. Das Gerät unterstütze diverse Möglichkeiten des "Social Networking" und könne die Umgebung für "Augmented Reality"-Spiele einbinden. Spieler würden darüber informiert, welche NGP-Nutzer sich in ihrer Nähe befänden und welche Spiele sie gerade spielten.

Die analogen Sticks ragen nun hervor und versprechen eine exaktere Steuerung als bei der PSP. Über die Kameras, Bewegungssensoren und die beiden Touch-Pads ist die NGP für alle Bedienoptionen offen.

(Bild: Sony)

Im Inneren soll die Quadcore-CPU Cortex-A9 von ARM in Verbindung mit einem PowerVR-Grafikchip SGX543MP4 von Imagination Technologies den Spielen ordentlich Dampf machen. Update: Die GPU ist laut Herstellerangaben ebenfalls mit vier Kernen ausgestattet und soll bei einer Taktfrequenz von 200 MHz 133 Millionen Polygone pro Sekunde berechnen und 4 GPixel/s verarbeiten können. Zum Vergleich: Die GPU der aktuellen PSP kann bis zu 33 Millionen Polygone pro Sekunde berechnen und hat eine Füllrate von 664 MPixel/s.

Auf der Präsentation wurde unter anderem eine NGP-Version von Uncharted gezeigt, die der PS3-Version wenig nachzustehen schien. Die Spielfigur ließ sich sowohl mit den mechanischen Sticks und Knöpfen als auch über das vordere und hintere Touchpad steuern. Im Scharfschützenmodus registrierten das Gyroskop und der Beschleunigungssensor die Bewegungen des Spielers zum Zielen. Sony will mit Wipeout, Resistance und Little Big Planet auch weitere bekannte PS3-Serien auf die NGP bringen. Drittanbieter wie Capcom und Konami zeigten Render-Demos von Lost Planet 2 und Metal Gear Solid 4. Letzteres wurde laut Hideo Kojima mit 20 fps auf der NGP in Echtzeit berechnet. Laut Tim Sweeney, der die Unreal Engine 3 für die NGP mit dem Spiel Dungeon Defenders vorstellte, habe Sonys neue Konsole die vierfache Rechenleistung aller bisher auf dem Markt verfügbaren Mobilgeräte, genug für Wettereffekte und Kantenglättung.

Das Touch-Pad auf der Rückseite hat genau die Größe und Position des 5-Zoll-OLED-Displays und lässt sich parallel zum oberen Touch-Screen nutzen.

(Bild: Sony)

Gespeichert werden die NGP-Spiele nicht mehr auf UMDs, sondern auf Flash-Karten. Außerdem werde der PSN-Download-Shop ausgebaut, über den die NGP Spiele direkt per WLAN oder über 3G-Mobilnetzwerke laden könne. So sei die neue Konsole zu allen herunterladbaren PSP-Spielen kompatibel wie auch zu Titeln der neuen Entwicklungsumgebung "Playstation Suite", die Sony für Android-Smartphones und -Tablets vorstellte.

Mit der Playstation Suite sollen Entwickler plattformunabhängige Spiele für jede Art von Handhelds, Smartphones oder Tablets entwickeln können. Entsprechende Geräte sollen als "Playstation certified" gekennzeichnet werden. Den Anfang mache ein Emulator für PSOne-Spiele sowie der Playstation Store für Android-Geräte (ab Android 2.3). Da die meisten Smartphones ohne mechanische Knöpfe ausgeliefert werden, bringt die Playstation Suite Funktionen mit, die Steuerelemente auf dem Touch-Screen zu emulieren.

Sowohl die NGP als auch die Playstation Suite sollen Ende des Jahres verfügbar sein. Preise nannte Sony noch nicht. (hag)