Sony strebt volle Kontrolle über Sony BMG an

Das Sony-Management berät derzeit über eine Übernahme des 50-Prozent-Anteils von Bertelsmann am Plattenlabel Sony BMG. Der könnte die Japaner umgerechnet fast 600 Millionen Euro kosten.

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Dem japanischen Elektronikkonzern Sony liegt ein Angebot von Bertelsmann vor: Das deutsche Medienunternehmen bietet Sony seinen 50-Prozent-Anteil am Plattenlabel Sony BMG zum Kauf an. Das berichtet die japanische Nachrichtenagentur Nikkei. Am heutigen Dienstag sei das Sony-Management zusammengetreten, um darüber zu beraten. Die Übernahme des Bertelsmann-Anteils könnte demnach rund 100 Milliarden Yen (rund 590 Millionen Euro) kosten. Es wird erwartet, dass die beiden Unternehmen im nächsten Monat zu einer Einigung kommen.

Sony hat ein Vorkaufsrecht für die Bertelsmann-Hälfte und erwartet, das Musikgeschäft allein effizienter führen zu können. Im Juni wurde schon berichtet, dass der deutsche Konzern laut über einen Ausstieg aus dem Musikgeschäft nachdachte. Seinerzeit schwebte Bertelsmann ein Kaufpreis von 1,8 Milliarden Euro vor, doch der war vermutlich schon vorige Woche nicht zu halten.

Sony und Bertelsmanns Musiksparte BMG hatten sich 2003 auf eine Fusion geeinigt und im Jahr darauf vollzogen. Juristisch ist sie erst seit Kurzem in trockenen Tüchern, denn in diesem Monat hob der Europäische Gerichtshof ein Urteil gegen die Fusionsgenehmigung auf. Mit seinen rund 20 Prozent Marktanteil ist Sony BMG nach Universal Music Branchenzweiter. (anw)