SpaceX: Dritter Anlauf zur Rücklandung einer Rakete

SpaceX möchte am Sonntag ein drittes Mal versuchen, die erste Stufe einer Falcon 9 Rakete heil zurück zur Erde zu bringen. Der Webcast vom Start beginnt um 16 Uhr.

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SpaceX Rakete nach Start

Im April hat nicht mehr viel gefehlt. Womöglich klappt es schon heute.

(Bild: SpaceX)

Lesezeit: 2 Min.

Am Sonntag fliegt Space Exploration Technologies (SpaceX) erneut einen Versorgungsflug zur Internationalen Raumstation (ISS). Für den kommerzieller Anbieter ist es die siebte offizielle Versorgungsmission für die ISS und der achte Flug dorthin insgesamt. Gleichzeitig wird SpaceX zum dritten Mal versuchen, die erste Stufe der Falcon-9-Rakete wieder sanft auf der Erde zu landen. Ziel ist die Entwicklung eines Raketensystems, von dem Teile wiederverwendet werden können.

Der Weg dorthin ist, wie erwartet, mit lehrreichen, aber noch nicht erfolgreichen Versuchen gepflastert. Beim ersten SpaceX-Experiment im Januar ging der Raketenstufe die Hydraulikflüssigkeit aus, mit der flossenartige Ruder gesteuert werden, die den Rücksturz Richtung Erde stabilisieren sollen.

Beim zweiten SpaceX-Anlauf im April war ausreichend Hydraulikflüssigkeit vorhanden. Doch es gab eine Fehlfunktion in einem Ventil, das einen Teil des Bremsschubes steuert. Das geschah so kurz vor dem Aufsetzen, dass die automatische Steuerung nicht rechtzeitig kompensieren konnte. Die Raketenstufe setzte etwa zu hart auf, so dass sie umkippte. Ansonsten habe alles reibungslos geklappt, sagt SpaceX.

Diesmal erfolgt der Start der Falcon-9-Rakete samt Raumkapsel Dragon am Cape Canaveral in Florida. Die Triebwerke sollen idealerweise am heutigen Sonntag um 10:21 Ortszeit gezündet werden, was bei sechs Stunden Zeitverschiebung 16:21 Uhr in Deutschland entspricht. 20 Minuten vorher beginnt der offizielle Webcast. Dragon transportiert Versorgungsgüter sowie Material für mehr als 65 Experimente zur ISS (PDF). Anschließend soll die Kapsel mit einem Fallschirm im Pazifik wassern und geborgen werden.

Die erste Stufe der Rakete soll schon eher zurück zur Erde stürzen, dabei umgedreht und durch weitere Raketenzündungen so weit gebremst werden, dass sie aufrecht auf einem unbemannten Drohnenschiff landet. Falls es klappt, würde SpaceX einen großen Schritt hin zu deutlich günstigeren Raketenflügen setzen.

Schematische Darstellung der Rückholaktion. Diesmal muss SpaceX aber ein neues Drohnenschiff einsetzen. Es heißt "Of Course I Still Love You" (Natürlich liebe ich Dich noch immer).

(Bild: SpaceX)

Update: Zeitangaben korrigiert

(ds)