Spekulationen um die Neuordnung der Online-Werbebranche

Während Yahoo angesichts einer drohenden Übernahme durch Microsoft nach Auswegen sucht, versucht Konkurrent Google das Geschäft zu torpedieren.

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In den USA blühen nach dem Milliarden-Übernahmeangebot von Microsoft für den Internetportal-Betreiber Yahoo die Spekulationen um die Zukunft der Online-Werbebranche. Yahoo sträubt sich gegen die Übernahme und prüft Optionen ohne Microsoft. Ebenfalls hinter den Kulissen am Werk ist der Suchmaschinenprimus Google, der sich von Microsoft angegriffen sieht und den Deal zu verhindern sucht.

Die New York Times berichtet, Google-CEO Eric Smidt habe Yahoo-CEO Jerry Yang bereits seine Unterstützung angeboten. Aus "eingeweihten Kreisen" heißt es dort, die beiden Unternehmen könnten eine Partnerschaft eingehen. Bei Yahoo werde auch überlegt, das Unternehmen aufzuspalten und beispielsweise das Suchgeschäft an Google, Yahoo Finance an die News Corp. oder Yahoo Sports an Walt Disneys ESPN abzugeben. Zudem wolle Google in der US-Hauptstadt Washington D.C. Lobbyarbeit gegen eine mögliche Übernahme von Yahoo durch Microsoft betreiben.

Google spekuliert laut dem Bericht damit, dass AOL-Mutter Time Warner zu Hilfe kommen könnte und ein eigenes Angebot für Yahoo abgibt. Google besitzt 5 Prozent an AOL. Aber sowohl Time Warner als auch andere potenzielle Interessenten wie AT&T, News Corp. und Comcast wollen höchstwahrscheinlich eine Übernahmeschlacht mit Microsoft vermeiden, da die Redmonder finanziell am längeren Hebel säßen.

Da der seit Ende 2007 amtierende neue Time-Warner-Chef Jeffrey Bewkes im November bereits Bereitschaft erkennen ließ, zumindest Teile seiner Internet-Tochter AOL abstoßen zu wollen, wird im Zusammenhang mit der Neuordnung des Online-Werbemarkts wie zum Beispiel in einem Bericht der Washington Post auch hier über Interessenten für eine Übernahme von Teilen der Internet-Tochter spekuliert. Neben Google wird hier die News Corporation von Rupert Murdoch erwähnt. Allerdings wird die Wahrscheinlichkeit für eine Übernahme in der jetzigen Situation als gering eingestuft. Und da momentan Microsoft mit Yahoo und umgekehrt beschäftigt ist, fallen diese zwei Unternehmen als Interessenten aus. Daher müsse sich Bewkes neu orientieren, schreibt das Wall Street Journal.

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(anw)