Standard für KI-Systeme: ISO 42001 erreicht den Stand der Veröffentlichung

Die ISO 42001 ist ein neuer Standard für Managementsysteme in Unternehmen, die KI enthalten sollen. AWS will die Entwicklung maßgeblich unterstützt haben.

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(Bild: Besjunior/Shutterstock.com)

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Mit der offiziellen Veröffentlichung der ISO 42001 gibt es nun einen weiteren Standard, an dem Firmen ihre KI-Systeme orientieren können. Bei der neuen Norm handelt es sich um einen Managementsystem-Standard und zielt damit laut ISO auf Systeme ab, die die miteinander verknüpften Teile eines Unternehmens verwalten. Die ISO 42001 ist dem technischen Komitee ISO/IEC JTC 1/SC 42 zugeordnet, laut dem eigenen Firmenblog will AWS die breit aufgestellte, internationale Expertengruppe bei der dreijährigen Entwicklung des Standards unterstützt haben. Detaillierte Einblicke in die Norm gibt es ausschließlich gegen den Preis von 187 Schweizer Franken, was etwa 200 Euro entspricht.

ISO 42001 soll Unternehmen beim verantwortungsvollen Einsatz von KI-Systemen helfen, unabhängig davon, ob ein Unternehmen Produkte oder Dienstleistungen nutzt, entwickelt, überwacht oder bereitstellt. Gezielt angesprochen werden Systeme zur automatischen Entscheidungsfindung, zur Datenanalyse sowie zum maschinellen Lernen und kontinuierlich lernende Systeme. Besonders intransparente und nicht erklärbare Systeme erfordern laut der Norm ein spezielles Management. Dafür bietet sie Anforderungen für das Einrichten, Umsetzen, Pflegen und kontinuierliche Verbessern von KI-Managementsystemen.

Die in solchen Systemen ablaufenden Prozesse spezifiziert das Dokument als Festlegen von Organisationszielen, Einbeziehen der interessierten Parteien und der Unternehmenspolitik. Auch das Management von Risiken und Chancen ist Teil der Managementsysteme, hier stellt die Norm speziell Belange für die Vertrauenswürdigkeit von KI-Systemen heraus, nämlich: Sicherheit, Fairness, Transparenz, Datenqualität und Qualität von KI-Systemen während ihres gesamten Lebenszyklus. Zuletzt ist das Management von Lieferanten, Partnern und Dritten, die KI-Systeme für ein Unternehmen bereitstellen oder entwickeln, Teil der Prozessrichtlinien. Welche Bedeutung der ISO 42001 in Zukunft zukommt, bleibt abzuwarten. Da AWS an dem Standard mitgearbeitet hat, könnte Amazon die Umsetzung vorantreiben.

Die in der ISO 42001 angesprochenen Punkte der Sicherheit, Fairness, Transparenz, Datenqualität und Qualität von KI-Systemen will schlussendlich auch der AI Act sicherstellen, auf den sich die EU-Kommission, Parlament und Ministerrat kürzlich geeinigt haben. Es ist davon auszugehen, dass hier bei der Umsetzung auch Normen eingebunden werden.

Eine Pressemitteilung zur finalen Version der ISO 42001 findet sich im Blog von AWS. Mehr Informationen zum Standard finden sich auf der entsprechenden Seite der ISO.

(pst)