Starship von SpaceX: Explosion bei Test von Riesenrakete

Eigentlich sollte die Riesenrakete Starship im Juli bereit sein für einen ersten Flug in den Orbit. Bei einem Triebwerkstest gab es nun aber einen Rückschlag.

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(Bild: @NASASpaceflight)

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Bei einem Test der Triebwerke der Riesenrakete Starship des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX ist es am Montag (Ortszeit) zu einer Explosion gekommen. Der Prototyp 7 des Boosters Super Heavy für die Rakete wurde dabei aber offenbar lediglich beschädigt, nicht zerstört. SpaceX-Chef Elon Musk räumte auf Twitter ein, dass der Unfall im Rahmen eines Triebwerkstests nicht gut sei, das Team analysiere die Schäden.

Zu sehen war die Explosion in einem Livestream des US-Portals NASA Spaceflight, er eignete sich gegen Mitternacht Mitteleuropäischer Sommerzeit. Bislang gibt es keine Berichte über Verletzte, schreibt die US-Nachrichtenagentur Reuters. Welche Folgen der Unfall für die ambitionierten Pläne für das Starship hat, ist noch unklar. Von SpaceX und der US-Luftfahrtaufsicht FAA gab es bislang keinen Kommentar.

Mit dem sogenannten Starship arbeitet SpaceX aktuell an der größten Rakete der Welt, vorgestellt hatte Elon Musk den ersten Prototypen erst im September 2019. Die Riesenrakete besteht aus dem eigentlichen Starship, dem Raumschiff als Oberstufe und dem Booster namens Super Heavy. Die Geschwindigkeit, mit der die Entwicklung bislang vorangetrieben wurde, ist immens.

Nach mehreren Testflügen von Prototypen ist vor einem Jahr nach einem Aufstieg in 10 Kilometer Höhe einer davon wieder heil gelandet. Im August hat SpaceX dann erstmals ein Starship zusammengesetzt. Nach langer Wartezeit hatte die FAA SpaceX Mitte Juni Vorgaben für den ersten Orbitalflug eines Starships gemacht. Das Unternehmen wollte das erste dann im Juli startbereit machen, die zweite schon im August. Das dürfte sich nach dem Unfall nun verzögern.

Elon Musk hat für das Starship große Pläne, die Rakete soll in nicht allzu ferner Zukunft 150 Tonnen ins All bringen, rasch wiederverwendbar sein und bis zu dreimal täglich fliegen. Erst im Februar hat Musk angekündigt, dass zehn Exemplare der Riesenrakete bald eine Million Tonnen Fracht pro Jahr ins Weltall bringen und eine Stadt auf dem Mars unterhalten sollen.

Während es bis dahin aber noch dauern dürfte, ist es für SpaceX essenziell, dass die Rakete bald einsatzbereit ist. Das US-Raumfahrtunternehmen ist darauf angewiesen, dass die eigene Riesenrakete abhebt, um die nächste Generation seiner Starlink-Satelliten ins All zu bekommen. Damit das klappt, müssen unter anderem die Triebwerke für die Rakete deutlich schneller produziert werden, als bislang.

(mho)